Holzindustrie zeigt sich zufrieden

200 Vertreter der österreichischen Holzindustrie tagen am Freitag in Pörtschach. Nach einem schwierigen Jahr zeigt sich die Holzindustrie heuer bislang recht zufrieden, trotz Hagelschäden und trockenem Sommer.

Der heiße trockene Sommer und die Hagel-Unwetter haben Folgen für Waldbesitzer und Sägeindustrie: Der Borkenkäfert vermehrt sich, große Schadholzmengen müssen vor allem im Gailtal und im Villacher Raum aus dem Wald gebracht werden. Forstlandesrat Christian Benger (ÖVP) rechnet allein mit 300.000 Festmetern Käferholz in diesem Sommer.

Das sei zwar weniger als im Vorjahr, dennoch seien Holzlager bereits gut gefüllt, sagte Christoph Kulterer, Chef der Hasslacher Sägeindustrie in Sachsenburg und Vizepräsident der europäischen Holzindustrie. Das Holz sei verwendbar, die Qualität sinke natürlich. Man müsse das Holz rasch erkennen, schneiden und in die Sägewerke bringen.

Bayrisches Schadholz drückt auf Holzpreise

Schadholz gab es heuer nach Stürmen auch in großer Menge in Bayern, das drückte die heimischen Holzpreise. Insgesamt aber zeigen sich die Vertreter der Holzindutrie aber mit dem ersten Halbjahr 2015 recht zufrieden. Österreichweit nimmt die Nachfrage nach Schnittholz nach einem Rekordtief im Vorjahr wieder zu, auch wenn die Verkaufspreise aus Sicht der Industrie noch besser sein könnten.

Der Lavanttaler Herbert Jöbstl, Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie, sagte, der Holzbau nehme zu und hole sich Anteile vom Massivbau. Der Trend sei in vielen Ländern so und das stimme die Sägeindustrie positiv.

Immer noch Probleme in Italien

Italien ist nach wie vor der wichtigste Export-Markt für die heimischen Holzverarbeiter, nach der Wirtschaftskrise 2008 brach der Absatz ein. Seit einem halben Jahr gehe es wieder leicht aufwärts, so Kulterer. Der Export nach Italien laufe wieder besser, weil Holz auch in Verpackungen benötigt werde. Der Bau als wichtigster Sektor habe aber noch Probleme. Man sehe an der Statistik, dass die Genehmigungen von Hausbauten in Italien auf einem Niveau wie kurz nach dem zweiten Weltkrieg liegen, so Kulterer. Ein Exportplus verzeichnet die Holzindustrie in südosteuropäischen Ländern. In Kärnten gibt es rund 100 Holzverarbeitungsbetriebe mit etwa 1.000 Mitarbeitern.