Hilfe für Baumax-Mitarbeiter in Spittal

In Kärnten werden fünf der sechs Baumax-Filialen von Obi übernommen, allerdings nicht jene in Spittal an der Drau. Dort könnten 47 Mitarbeiter einen blauen Brief erhalten. AK und AMS klären die Mitarbeiter nun über ihre Rechte auf.

Ab Donnerstag sind Kündigungen von Baumax-Mitarbeitern in ganz Österreich möglich. Die Firma verhandelte ein Sozialpaket aus und bekam im Gegenzug die Genehmigung, ihre Mitarbeiter schon ab 10. September kündigen zu dürfen. Von den Kärntner Baumax-Filialen werden fünf aller Voraussicht nach ab Oktober als Obi-Filialen weitergeführt. Dort hoffen die Mitarbeiter, weiterbeschäftigt zu werden.

Gewerkschaft rät: Noch keine Unterschrift leisten

In Spittal, wo es bereits einen Obi-Markt gib und sich ein anderer Investor für das Gebäude interessiert, informieren Gewerkschaft, Arbeiterkammer und AMS am Mittwochabend die Mitarbeiter. Sie raten, dem bisherigen Arbeitgeber nicht zu rasch eine Unterschrift zu leisten. Günther Granegger von der Gewerkschaft der Privatangestellten: „Es ist nicht notwendig, man kann abwarten und sich genau erkundigen gehen – das empfehlen wir auch heute“.

Tausende Euro zusätzlich möglich

Zwischen Baumax Österreich und den Sozialpartnern wurde auf höchster Ebene ein Sozialpaket ausverhandelt, dieses gelte es jetzt einzuhalten, sagte Granegger: "Das ist im Punktesystem genau festgehalten. Es kommt darauf an, ob man alleinstehend ist, Kinder zu versorgen hat oder ob ein Kündigungsschutz besteht. Man geht bei den Berechnungen davon aus, dass es einige tausend Euro sind, die der Mitarbeiter zusätzlich erhält. Der Vorteil besteht darin, dass der Mitarbeiter gleich wieder woanders zu arbeiten beginnen kann, man hat also doppelte Einkünfte“.

Die Belegschaft in Spittal war laut Information der Gewerkschaft eine Stammbelegschaft. „Unseres Wissens nach gab es keine höhere Fluktuation. Es sind langjährige loyale Mitarbeiter, die jetzt vor vollendeten Tatsachen stehen. Wir hoffen, dass die Beschäftigungsverhältnisse weiterlaufen“.

Arbeitsstiftung für ältere Mitarbeiter möglich

In Spittal ab der Drau könnte nun auch eine Arbeitsstiftung nötig werden, denn ältere Mitarbeiter haben in der angespannten Arbeitsmarktsituation wenig Chancen, sagte Granegger. Für viele geht es nun auch um die Abfertigung. Wer schon vor 2003 in Spittal beschäftigt war, hat Anspruch auf die Auszahlung der Abfertigung nach dem alten System.

AK und AMS klären die Mitarbeiter nun über ihre Rechte auf. An dem Informationsgespräch nehmen die Gewerkschaft, die Arbeiterkammer und das Arbeitsmarktservice teil. Für die Mitarbeiter ist die Teilnahme besonders wichtig, denn Baumax hatte in Kärnten keinen Betriebsrat.

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