Prozess gegen Haider-Erbinnen am 16. Oktober

Der Zivilprozess der Kärntner Landesholding gegen die Erbinnen von Ex-Landeshauptmanns Jörg Haider, seine Witwe Claudia sowie die Töchter Cornelia Mathis-Haider und Ulrike Haider-Quercia, beginnt am 16. Oktober am Landesgericht Klagenfurt.

Den Termin bestätigte ein Gerichtssprecher am Freitag gegenüber der Austria Presse Agentur. Auf Grundlage des Urteils in der Causa Birnbacher fordert das Land 600.000 Euro Schadenersatz. Richter in dem Verfahren ist Wilhelm Waldner. Die Haider-Erben werden von Anwalt Dieter Böhmdorfer vertreten - mehr dazu in Böhmdorfer verteidigt Haider-Erben.

In der Klagsbeantwortung werden die Forderungen bestritten. Haider habe keine rechtswidrigen Handlungen gesetzt, daher sei auch keine Kausalität für einen allfälligen Schaden der Klägerin gegeben. Außerdem seien die Ansprüche verjährt, weil das angeblich rechtswidrige Verhalten Haiders 2008 gesetzt worden wäre.

Die Causa Birnbacher

Der Steuerberater Dietrich Birnbacher hatte für ein sechsseitiges Gutachten zum Verkauf der Hypo Alpe Adria an die BayernLB sechs Millionen Euro bekommen - 5,7 Millionen Euro zu viel, wie das Landesgericht Klagenfurt in einem Strafprozess feststellte. Birnbacher, der frühere Kärntner ÖVP-Chef Josef Martinz und zwei ehemalige Landesholding-Vorstände wurden wegen Untreue verurteilt. Im Prozess 2012 war herausgekommen, dass ein Teil des Geldes von Haider und Martinz von Anfang an zur illegalen Parteienfinanzierung gedacht war. Die Schuldsprüche wurden 2014 höchstgerichtlich bestätigt.