19-Jähriger griff Mutter und Polizei an

Dienstagfrüh hat eine Mutter aus Ebenthal die Polizei wegen ihres aggressiven 19-jährigen Sohnes gerufen. Er schlug die Terrassentür ein und flüchtete. Als ihn die Polizei am Nachmittag antraf, griff er auch die Beamten an, er wurde festgenommen.

Gegen 8.20 Uhr zeigte eine 47-jährige Frau bei der Polizei an, dass ihr 19-jähriger Sohn im Wohnhaus der Familie in Ebenthal durchdrehen wurde. Bei Eintreffen der Polizei gab es einen Streit zwischen Mutter und Sohn, der 19-Jährige schlug dabei die Terrassentür ein und lief dann davon. Die Polizisten machten mit der Mutter aus, dass sie sich sofort melden solle, sobald ihr Sohn nach Hause komme.

Polizisten mit Werkzeug beworfen

Gegen 15.30 Uhr gab die Frau Bescheid, dass der Sohn nach Hause gekommen sei und neuerlich durchdrehen würde. Bei Eintreffen der Streife hatte sich der 19-Jährige in der Garage versteckt. Die Beamten versuchten, mit dem äußert aggressiven junge Mann zu sprechen. Er warf jedoch mit einem Kreuzschlüssel und einer Aluleiter nach den Polizisten. Da er auch ein Teppichmesser in die Hand genommen hatte und drohte, auf die Beamten loszugehen wurde der Einsatz des Pfeffersprays angedroht und schließlich auch eingesetzt.

Kein Alkohol im Spiel

Erst danach konnte der 19-Jährige überwältigt und vorläufig festgenommen werden. Gegen ihn wurde vorläufiges Betretungsverbot für die mütterliche Wohnung ausgesprochen. Nach ärztlicher Untersuchung ordnete die Staatsanwaltschaft schließlich eine Anzeige auf freiem Fuß an. Ein durchgeführter Alkotest verlief negativ.

Die Anzeige auf freiem Fuß erfolgte, weil keine Gründe für eine Haft vorliegen, so die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage des ORF Kärnten. Es bestehe der Tatverdacht wegen des Widerstandes gegen die Staatsgewalt, heißt es von der Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, diese strafbare Handlung werde verfolgt.

Psychologe: Hilfeschrei

Psychologe Kurt Kurnig sieht in der Tat keine direkte Bedrohung, sondern einen massiven Hilfeschrei. Offenbar sei der junge Mann massiv verzweifelt oder überfordert. Handlungen, die nach außen gerichtet seien, auch Zerstörungen könne man erkennen. Schlimmer wäre es, wenn die betroffene Person die Aggression gegen sich selbst richte, so der Psychologe. Man könne dem jungen Mann helfen, aber ihn nicht dazu zwingen.