Christian Benger im Sommergespräch
Benger blieb bei seiner Forderung, in allen Bereichen müssten zehn Prozent eingespart werden. Die Krankenhäuser sollten laut Bengers Einschätzung die Erhöhung der Ärztegehälter aus eigenen Mitteln finanzieren, das Land habe dafür kein Geld. Andere Bundesländer hätten dies auch geschafft.
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Leistungs- aber keine Standortgarantie
Benger sprach bei den Krankenhäusern von Leistungsgarantien, man müsse hinterfragen, welcher Standort welche Leistungen biete. Die Standortdiskussion sei zweitrangig. Nicht jedes Krankenhaus müsse alle Leistungen bringen. Konkreter wurde Benger auf die Fragen von Chefredakteur Bernhard Bieche nicht.
Handlungsbedarf im Landesdienst
Im Landesdienst habe Kärnten den größten Handlungsbedarf, es solle aber sanft gespart werden, sagte Benger, also etwa keine Nachbesetzungen nach Pensionierungen. In seinem Bereich habe er mit dem Budget 2016 gehandelt und Strukturreformen durchgeführt. So habe er zwei landwirtschaftliche Fachschulen zusammengelegt.
ORF
„Kämpfer“ für Kulturschaffende
Zur Kultur sagte Benger, der auch Kulturreferent ist, er stehe zum Landesmuseum. Er sehe Licht am Ende des Tunnels. Er glaube, dass es ab 2018 wieder geöffnet und bespielt werden könne. Eine Anmietung für ein Depot sei im Laufen, es gebe keine Veranlassung, an Direktor Thomas Jerger nicht festzuhalten. Zur Kritik der Mitarbeiter am Direktor sagte er, ein Gesprächsangebot an die Mitarbeiter sei von jeden leider nicht wahrgenommen worden. Jene Kulturinstitutionen, die heuer auf bis zu 30 Prozent Landesgeld verzichten mussten, werden im kommenden Jahr weniger einsparen müssen. Es werden einige hunderttausend Euro eingespart, so Benger, der sich als „Kämpfer“ und „Verteidiger“ gegenüber den Kulturschaftenden sieht.
Mit dem Stadttheater in Klagenfurt sei er in gutem Einvernehmen. Hier nannte Benger die einzigen konkreten Zahlen, von elf Mio. Euro wird auf 9,8 Prozent eingespart.
HCB: „Würde wieder so handeln“
Zum Thema HCB-Skandal sagte Benger, er sei bei seiner umstrittenen Pressekonferenz unter Zeitdruck gestanden, er musste handeln (Benger hatte sich damals direkt an die Medien gewandt, ohne die Koalitionspartner zu informieren, Anm.). Der Umstand dass eine Grenzwertüberschreitung stattgefunden habe, wurde ihm in der Nacht vor der Pressekonferenz mitgeteilt. Es habe gegolten, sofort zu handeln, so Benger und Betriebe zu sperren. Er würde wieder so handeln, betonte aber, dass er die Referatskollegen kurz zuvor informiert habe. Er sagte, es sei erschreckend, dass Kollegen drei Wochen zuvor Bescheid gewusst hätten (er nannte Rolf Holub und Beate Prettner, Anm.) und ihn nicht informiert hätten.
5.000 Asylwerber für Kärnten
Zum Thema Asyl sagte Benger, die Flüchtlingsströme stellen ganz Europa vor Probleme. Man müsse den Menschen helfen, aber die Frage sei, „wieviel geht“. Ein Prozent der Bevölkerung sei eine Richtschnur, also rund 5.000 Flüchtlinge für Kärnten. Aber es könne nicht sein, dass nur wenige Länder in Europa die ganze Last tragen. Zum Durchgriffsrecht des Bundes zur Unterbringung, sagte Benger, es gebe eine Ausnahmesituation. Es bedürfe Regelungen, damit die, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, diese erfüllen. Wenn es vorkomme, dass manche nach dem Florianiprinzip handeln, das könne nicht sein. Er trage das Durchgriffsrecht mit.
Auf die Frage, ob er Krumfelden bei Althofen, Krumpendorf und Ossiach als Quartiere bzw. Verteilzentren akzeptieren könne, sagte Benger, die großen Städte seien hier stark gefordert. Dort sei die Verträglichkeit größer und er denke, dass dort die nächsten Quartiere gebildet werden. Die Zeltstädte seien genommen worden, weil der Bedarf da war. Er habe kein Problem damit, aber man müsse Vorsorge treffen, dass der innere Frieden gewahrt werde, sagte Bender.