Carinthian Druck wieder insolvent
Die in die Pleite geschlitterte Druckerei am Südring in Klagenfurt ging 2009 aus der Carinthia Druckerei in der Klagenfurter Innenstadt hervor. Ein steirischer Betrieb übernahm um die Jahrtausendwende einen Teil des Betriebes, kam aber nicht aus den roten Zahlen. Der darauffolgende Eigentümer meldete im Sommer 2014 - damals mit 35 Dienstnehmern und 130 Gläubigern - Insolvenz an. 2,7 Millionen Euro an Schulden standen 2,0 Millionen an Aktiva gegenüber. Binnen zwei Jahren sollten insgesamt 20 Prozent der Schulden bezahlt werden. Das gelang nicht, lediglich eine Rate wurde bezahlt, sechs Dienstnehmer wurden abgebaut - mehr dazu in Carinthian-Druckerei insolvent (kaernten.ORF.at; 29.7.2014).
Nun folgte das Aus. Als Grund wurden Umsatzeinbrüche genannt. Die Überschuldung beträgt aktuell 1,5 Millionen Euro. Es sind 29 Dienstnehmer und ca. 120 Gläubiger betroffen. Die Aktiva betragen ca. 498.000 Euro und stehen Passiva von rund 1,98 Mio. Euro gegenüber. Zum Masseverwalter wurde Rechtsanwältin Sabine Gauper-Müller bestellt.
Druckereibetriebe unter Druck
Die Druckereibranche ist in Kärnten seit Jahren unter Druck, niedrigere Löhne in Slowenien, Ungarn und Tschechien sorgen für enorme Konkurrenz, ebenso die riesige Branche des Online-Drucks.
Laut Wirtschaftskammer sind noch zwei große Rollendruckbetriebe in Kärnten für Zeitungen tätig: Die Druck Carinthia in St. Veit und die mediaprint in St. Andrä. Der größte Arbeitgeber ist laut Wirtschaftskammer jedoch Theiss Bogendruck in St. Stefan im Lavanttal, der mit 100 Mitarbeitern hochwertige Bücher für den gesamten deutschsprachigen Raum druckt. Dieser Betrieb hat vor kurzem sein 60-jähriges Bestehen gefeiert. Seit mehr als 100 Jahren besteht die Firma Kreiner Druck, außerdem arbeiten weitere meist von Familien geführte kleinere Betriebe, die Plakate, Broschüren und Folder drucken, in Kärnten. Sie sind laut Wirtschaftskammer ständig gefordert, über den Preis allein könnten sie am Markt nicht mehr bestehen.