Flüchtlingszelte werden nun beheizt

Trotz bereits herbstlicher Temperaturen in der Nacht sind immer noch hunderte Flüchtlinge in Zelten untergebracht. Sie sollen nun beheizt werden. Von einem Abbau der Zelte sei aber noch keine Rede, so Zeltstadtleiter Otmar Roschitz.

Auf dem Gelände der Polizei in Krumpendorf und bei Althofen stehen immer noch Flüchtlingszelte. Sie sollen nun auf die kühlere Jahreszeit vorbereitet werden. Noch ist es zwar tagsüber hochsommerlich warm, doch bereits am Mittwoch sollen die Temperaturen herbstlich werden.

Otmar Roschitz ist der Verantwortliche des Innenministeriums für die Zeltstädte. Er sagte, im Krumfelden bei Althofen stehen derzeit 52 Zelte, die höchste Belegung werde aber mit 300 Personen beschränkt, weil man Familienverbände hier habe und daher die Vollbelegung nicht möglich sei.

Asyl Althofen

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Heizradiatoren werden geliefert

Derzeit leben 237 Menschen in Krumfelden, rund 50 Personen kommen in den nächsten Tagen. Dann sei man voll, so Roschitz. Es gebe noch kein Datum für die Aufstellung von Containern. Man bekomme elektrische Heizradiatoren, sodass jedes Zelt beheizbar sei. Er sagte, alles sei besser, als keine Heizung. Die Nächte seien mit zwölf bis vierzehn Grad kühl. Vor allem die Frauen und Kinder jammern über die Kälte, so Roschitz. Ein völliges Abbauen der Zelte sei derzeit nicht absehbar. Er könne sich aufgrund der Flüchtlingssituation nicht vorstellen, dass die Zelte abgebaut werden.

Es könne sein, dass die Container Anfang Oktober kommen, wenn das Durchgriffsrecht des Bundes in Kraft sei. Ein Überwintern in den Zelten sei laut Roschitz nicht möglich. Wenn es bis dahin nicht genügend feste Quartiere in Kärnten gebe, blieben nur Container übrig.

Bürgermeister Alexander Benedikt (LFA) sagte gegenüber der Austria Presse Agentur, es hätten sich einige Althofener gemeldet, die Quartiere für Flüchtlinge anbieten möchten. Diese Stellen würden derzeit vom Land Kärnten geprüft.

Heizungen auch für Krumpendorf

Auch in Krumpendorf am Wörthersee werden die Zelte mit Radiatoren bestückt. „Das ist vernünftig, weil es in der Nacht doch schon sehr kühl ist“, sagte Bürgermeisterin Hilde Gaggl (ÖVP). Dass die Zelte in ihrer Gemeinde durch Container ersetzt werden wenn der Herbst kommt, glaubt sie nicht: „Neben der festen Flüchtlingsunterkunft, die derzeit 35 Asylwerber beherbergt, ist derzeit noch ein weiteres Objekt als Quartier für Mütter mit Kindern im Gespräch.“

BZÖ: Leeres Gebäude am Klinikum-Areal prüfen

Kritik an der Flüchtlingspolitik des Landes kam von Johanna Trodt-Limpl vom BZÖ. Die Zelte seien keine Lösung, auch nicht mit Heizradiatoren. Sie forderte, ein leerstehendes Gebäude der Chirurgie Ost als mögliche Flüchtlingsunterkunft in Augenschein zu nehmen. „Ich habe keinerlei Verständnis, dass das leerstehende Gebäude auf dem medizinischen Areal in Klagenfurt als mögliche feste Unterkunft noch immer nicht geprüft wurde. Es wird von Tag zu Tag kühler in den Nächten. Die Vorgangsweise der planlos agierenden Personen, sowohl von Landes- als auch von Bundesseite ist einfach nur mehr verantwortungslos“.

Der Standort könne eine optimale medizinische Versorgung sicherstellen und solle vor allem Frauen mit Kindern und unbegleiteten Minderjährigen zur Verfügung gestellt werden, so Trodt-Limpl. Ein Durchgriffsrecht des Bundes lehnt das BZÖ - wie auch die FPÖ und das Team Kärnten-Stronach - ab.

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