Flughafen: Haselsteiner macht Druck

Unternehmer Hans Peter Haselsteiner, der mit einem Konsortium beim Klagenfurter Flughafen einsteigen will, macht nun Druck. Bis Mitte September soll das Geschäft abgeschlossen sein. Das Landesgutachten soll in wenigen Tagen vorliegen.

Das Konsortium rund um Unternehmer Haselsteiner will 74 Prozent des Flughafens erwerben - mehr dazu in Haselsteiner kauft Flughafen Klagenfurt. Weil die Pisten dringend saniert werden müssen, dränge nun die Zeit für den Abschluss der Teilprivatisierung, so Haselsteiner. Das Ergebnis eines Bewertungsgutachtens des Landes solle in wenigen Tagen vorliegen, dann werde man auch das Volumen der Kapitalerhöhung kennen.

Der Flughafen müsste ohne Sanierung der Piste ab 1.1.2017 gesperrt werden, so Haselsteiner, das wäre nicht mehr zu verschieben. Das müsse unter allen Umständen verhindert werden. Er hoffe, dass man sich bis Mitte September auf endgültige Vertragstexte einigen könne und dass der Regierungsbeschluss positiv sei. Dann könnte man bis Ende September unterschreiben.

Weitere Investoren gesucht

Fix als Investoren zugesagt haben laut Haselsteiner bisher der Waffenindustrielle Gaston Glock, der Präsident der Industriellenvereinigung, Christoph Kulterer und Milliardärin Heidi Horten. Auch Ingrid Flick sei interessiert. Haselsteiner: " Ich hoffe, dass wir am Ende zehn, 15 Gesellschafter haben." Haselsteiner glaubt, dass ein kostendeckender Betrieb des Flughafens möglich sei. Eine Umbenennung des „Kärnten Airport“ nach Umsetzung der Privatisierung sei nicht angedacht.

Flughafen Klagenfurt

ORF

Flughafen Klagenfurt

Keine Beihilfen bei Privatisierung

Der Flughafen, derzeit im Eigentum von Land Kärnten und Stadt Klagenfurt, muss spätestens 2016 seine Piste sanieren, sonst droht eine Stilllegung. Die erforderlichen 15 Mio. Euro an Investition dürfen aber nur zugeschossen werden, wenn die EU zustimmt. Ein beihilfenrechtliches Verfahren läuft. Laut Haselsteiner wäre diese Auflage mit dem Einstieg seines Konsortiums obsolet: „Das hätte sich dann erledigt. Im Fall einer Unterschrift gebe es keine Beihilfen", so der Unternehmer im Interview.

Kritiker verlangen eine vertragliche Absicherung, die den gewinnbringenden Verkauf der Grundstücke untersagt. Das sei längst geschehen sagt Haselsteiner und beruft sich auf eine Vertragsklausel die besage, dass für die Investoren kein Mehrgewinn aus Grundverkäufen entstehen könne, das Maximum sei das eingesetzte Kapital und eine bescheidene Verzinsung, so Haselsteiner.

Für Stadt und Land ist der mit sinkenden Passagierzahlen kämpfende Flughafen ein teures Pflaster. Neben den 15 Millionen für die Sanierung der Piste würden für die Umsetzung eines Zukunftskonzeptes noch einmal 15 Millionen anfallen. Die Gruppe um Haselsteiner könnte zehn Millionen einbringen - damit wäre zumindest die Sanierung der Piste schaffbar.

Links: