Neue Zelte für Flüchtlingsfamilien

In der Flüchtlings-Zeltstadt Krumfelden bei Althofen sind Samstagabend weitere 14 Zelte aufgebaut worden. In den nächsten Tagen sollen dann rund 86 Flüchtlinge, vorwiegend Familien mit Kindern, die Zelte beziehen.

Das Rote Kreuz baute die Zelte am Abend auf. Jedes sei mit der üblichen Grundausstattung - acht Feldbetten und Spinde - ausgestattet, sagt Thomas Wadl, freiwilliger Helfer beim Roten Kreuz. Die Zelte bieten also bis zu 112 Flüchtlingen Platz, in den nächsten Tagen sollen maximal 86 Flüchtlinge von Traiskirchen nach Althofen verlegt werden. Vorwiegend werden Familien mit Kindern die Zelte beziehen, das sei mit dem Innenministerium so vereinbart, sagt Bürgermeister Alexander Benedikt (Liste für Alle).

Aufbau Zeltstadt Althofen

ORF/Peter Matha

In der Zeltstadt bei Althofen sind viele Kinder untergebracht.

50 Zelte wurden Anfang August in der Zeltstadt bei Althofen aufgebaut, derzeit leben dort 214 Flüchtlinge. Laut Innenministerium soll 300 die Obergrenze sein. Untergebracht sind hier großteils Familien mit Kleinkindern und auch ältere Menschen, vorwiegend aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. Das Privatareal rund um das Gut Krumfelden wird vom ehemaligen ÖVP-Nationalratsabgeordneten Klaus Auer zur Verfügung gestellt.

In den Zelten wird es bald kalt

Der Bürgermeister wurde am Freitag vom Innenministerium telefonisch über die neuen Zelte informiert. Die Zustände in Traiskirchen seien teils menschenunwürdig, eine Verlegung der Familien deswegen dringend nötig, hieß es. Allerdings sei ab nächster Woche ein Wetterumschwung mit Regen und kühleren Temperaturen angekündigt, dann sei auch die Unterbringung in Zeltstädten menschenunwürdig, sagt Bürgermeister Benedikt: „Es ist mir unverständlich, dass man vor dem Wetterumschwung jetzt noch Familien in Zelten unterbringt.“ Schon jetzt sei es in der Nacht und in der Früh kühl.

Der Gemeinderat verabschiedete diese Woche eine Resolution, in der die Innenministerin gebeten wird, rasch für feste Quartiere zu sorgen. Aus dem Innenministerium hieß es, man sei darum bemüht.

Ministerium hält an Standort Ossiach fest

Der Sprecher des Innenministeriums, Alexander Marakovits, versichert auf ORF Anfrage, dass es in der kalten Jahreszeit keinesfalls mehr Zeltstädte geben werde. Ob Althofen als möglicher Standort für eine winterfeste Container-Stadt für Flüchtlinge in Frage kommt, werde geprüft. Ausgeschlossen wird vom Ministerium jedenfalls ein Containerdorf in der Polizeikaserne Krumpendorf, die derzeit als Kärntner Verteilerquartier dient.

Geplant war das Verteilerzentrum ab Herbst in Ossiach. Das dort vorgesehene Objekt, ein schon länger leer stehendes Kriegsblindenheim, ist aber noch nicht beziehbar. Der Bürgermeister hatte vor Wochen einen Baustopp verhängt, weil die Immobilie nicht die richtige Widmung für ein Verteilerquartier hat. Ein Antrag auf Änderung wurde bis dato nicht gestellt. Aus dem Innenministerium hieß es am Samstag, man halte weiter am Zeitplan fest, der eine Inbetriebnahme des Verteilerzentrums Ossiach für den Herbst vorsieht. In Ossiach geht davon aus, dass man sich im Innenministerium Zeit lässt und auf das in Arbeit befindliche Durchgriffsrecht wartet.

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