50 Jahre alte Brücke als Teil der Koralmbahn
Die Anfang der 1960er-Jahre gebaute Eisenbahn-Brücke war damals eine Glanzleistung der Ingenieurskunst, mehr als 90 Meter hoch. Was vor mehr als 50 Jahren für den eingleisigen Betrieb gedacht war wird ausgebaut, ab 2023 sollen zweigleisig Züge mit hoher Geschwindigkeit die Brücke befahren.
ORF/Peter Matha
Pioniere transportieren Arbeitsbühnen
Vom Kraftwerk Schwabegg aus wurden von Booten der Bundesheerpioniere mehrere Arbeitsbühnen flussaufwärts gebracht. Einen anderen Weg zu den im Wasser stehenden Pfeilern gibt es nicht. Das Bundesheer hat das richtige Gerät dafür, sagte Paul Klemenjak von den Villacher Pionieren: „Die Privatwirtschaft hat in diesem Bereich keine eigens gebauten Boote. Für die Zustellung der Beobachtungsbühnen sind unsere genau das Richtige.“
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„Sehr gut gebaut“
Nicht ganz 100 Meter ragt die Brücke aus dem Fluss, sie ist ein begehrtes Ziel für Bungy-Jumper. Die alte Brücke als Teil der hochmodernen Koralmbahn ist für den ÖBB Projektleiter Herwig Steiner eine fixe Sache. In den 50er und 60er-Jahren sei scheinbar so guter Beton verbaut worden, dass man auch künftig noch den Verkehr darüber abwickeln kann.
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Experten bewerten Sicherheit
An jedem Pfeiler wurden zwei Arbeitsbühnen angebracht, mit denen man hinauf fahren kann. Jetzt sind Vermesser und Zivilingenieure am Zug. Mit kleinen Hämmern wird jeder Quadratzentimeter der Stahlbeton-Pfeiler abgeklopft. Zivilingenieur Hermann Hintringer sagte, man höre beim Klopfen jede Betongefügestörung. Das sei eine der wichtigsten Überprüfungen der Struktur. Optisch sehe man die Risse und Abplatzungen oder Roststellen. Der erste Eindruck sei sehr gut, so Hintringer.
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Bohrkerne werden untersucht
Die Pfeiler sind in einem guten Zustand. Die Suche geht aber noch tiefer, so Hintringer. Man gebe Stellen für Bohrungen vor, die Bohrkerne werden dann im Labor auf Druckfestigkeit untersucht.
Ein Völkermarkter Vermessungsbüro hat den Auftrag, die Betonkonstruktion genau zu vermessen. Mit Laserreflektoren soll auch geklärt werden, wie sich die Brücke unter Belastung bewegt. Die Unterkärntner Eisenbahnbrücke aus der Wirtschaftswunderzeit behält damit ihre Funktion bis weit ins 21. Jahrhundert.
Sanierung der Silbernagelbrücke notwendig
In Millstatt wird ab kommendem Montag die denkmalgeschützte Silbernagelbrücke auf den Kalvarienberg saniert. Laut Straußenbaureferat des Landes wurde die Brücke im Rahmen einer Prüfung mit der Zustandsklasse 4 bewertet, das bedeutet schwere Schäden an mehreren Bauteilen, insbesondere am tragenden Gewölbe. Eine Instandsetzung sei dringend notwendig, sagte Straßenbaureferent Gerhard Köfer vom Team Kärnten-Stronach. Die Sanierungskosten betragen 140.000 Euro.