Konkurrenzdruck unter Hundestaffeln

Die Polizei, die Bergrettung, die Rettungshundebrigade und die Rettungshundestaffel des Samariterbundes haben Suchhunde, um Vermisste zu finden. Auch andere Organisationen drängen jetzt nach, obwohl die Arbeit ehrenamtlich erfolgt.

Die Rettungshundebrigade gibt es in Kärnten seit 50 Jahren. Franz Blatnik spaltete sich mit ein paar Hundeführern 2010 ab und baute die Rettungshundestaffel des Samariterbundes in Kärnten auf. Seither gibt es zwei Organisationen, die - so wie die Bergrettung - im Kärntner Landesrettungsgesetz verankert sind. Von dort bekommen beide rund 9.000 Euro pro Jahr. Kurse und Geräte müssen zum Großteil über Spendengelder finanziert werden.

Nach Unstimmigkeiten wieder Ruhe eingekehrt

Daher schmerzte die Abspaltung 2010 schon, räumte Rudolf Ebner, Landesleiter der Rettungshundebrigade, ein: „Es ist sicher nicht einfach, weil wir ja jahrelang zusammengearbeitet haben. Wenn jemand aufhört, gehen dem Ganzen sicher einige Unstimmigkeiten voraus. Dann kehrt wieder Ruhe ein. Es ist sozusagen ein Vor- und ein Nachteil zugleich.“ Man arbeite jetzt eben nebeneinander bei Einsätzen und nicht miteinander, heißt es.

Auf die Suche nach den Vermissten habe das keine negativen Auswirkungen, betonte Franz Blatnik, der Kommandant der Rettungshundestaffel des Samariterbundes: „Den Hilfesuchenden ist es vollkommen egal, ob der Suchhund eine rote, gelbe oder grüne Decke trägt oder ob sie jemand findet, der keinen Hund hat. Es ist auch vollkommen egal, ob man sich richtig versteht. Wichtig ist, dass man sich gegenseitig anerkennt.“

Rettungshund Suchhund

ORF

Dreimal pro Woche wird trainiert. Die gesamte Arbeit mit den Hunden erfolgt ehrenamtlich

LAWZ alarmiert sämtliche Einsatzorganisationen

In der Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) wird darauf geachtet, dass bei Einsätzen die Rettungshundebrigade und die Hundestaffel des Samariterbundes mit ihren je 20 Mitgliedern immer gleichzeitig alarmiert werden. Oskar Grabner vom Landesfeuerwehrkommando Kärnten: „Die Landesalarm- und Warnzentrale alarmiert ausschließlich anerkannte Rettungsorganisationen. Im Fall von Sucheinsätzen sind das die Österreichische Rettungshundebrigade und die Hundestaffel des Österreichischen Samariterbundes. Auch bei spezielleren Einsätzen wird auch die Hundestaffel der Österreichischen Bergrettung zu Hilfe gerufen.“

Rettungshund Suchhund

ORF

Suchhund bei Übung

Neue Organisationen brauchen Bewilligung

Solange es keine Ausbildungsnachweise gebe und die Organisation nicht im Landesrettungsgesetz verankert sei, erfolge auch keine Alarmierung durch die LAWZ, sagt Grabner: „Diese Einsatzorganisationen verweisen wir an das Land Kärnten. Dort müssen sie zuerst die Anerkennung als Rettungsorganisation erwirken. Wenn das geschehen ist spricht nichts dagegen, dass die Alarmierung durch die Landesalarm- und Warnzentrale erfolgen kann.“ Den Vermissten kann es jedenfalls recht sein, wenn viele Hunde auf der Suche sind.

Link: