Flüchtlingskinder vor Schulbesuch

Jedes Kind in Österreich ab sechs Jahren ist unterrichtspflichtig, das gilt auch für Flüchtlingskinder. Weil die meisten Kinder kein Deutsch sprechen, ist das eine Herausforderungen für die Schulen.

Wie viele Flüchtlingskinder in Kärnten eingeschult werden, kann zurzeit noch niemand sagen. Die Zuteilung an die Schulen erfolgt erst, wenn alle Daten von den Quartiergebern an die zuständige Gemeinde erfolgt sind. Oftmals ist es so, dass unbegleitete Minderjährige jedoch ohne Dokumente nach Kärnten kommen, dann erfolgt eine Einschätzung des Schulalters mit Hilfe eines Pädagogen.

Unterrichtspflicht

Es gibt in Österreich keine eigentliche Schulpflicht, sondern eine Unterrichtspflicht. Unterricht kann damit auch zu Hause oder in Privatschulen ohne Öffentlichkeitsrecht stattfinden. Die Kinder müssen spätestens ab dem auf die Vollendung des 6. Lebensjahres folgenden 1. September unterrichtet werden, und das neun Jahre lang. Kinder, die zum Beispiel Zuhause oder in Privatschulen unterrichtet werden, müssen Externistenprüfungen vor einer Kommission ablegen.

Anspruch auf Schulbildung

Auch ohne Asylstatus hätten alle Flüchtlingskinder Anspruch auf Schulbildung, sagte Gerhild Hubmann, Abteilungsleiterin der Schulabteilung in der Landesregierung. Auch wenn sie vorübergehend in Österreich seien, dürften sie in die Schule gehen und werden als außerordentliche Schüler aufgenommen. Sie werden nicht beurteilt.

Ständiges Kommen und Gehen

Die Einschulung von einem Verteilerquartier aus sei sehr schwierig, da es ein ständiges Kommen und Gehen gebe. Diese Kinder werden erst dann einer Schule zugewiesen, wenn sie in einem fixen Quartier untergebracht sind. Dass zu viele nicht Deutsch sprechende Flüchtlingskinder in eine Klasse kommen und der Unterricht darunter leiden könnte, solle vermieden werden, so Hubmann. In so einem Fall sollten die Kinder aufgeteilt werden.

Eigene Kurse für Kinder

Hubmann rechnet damit, dass nicht mehr als zwei bis drei Flüchtlingskinder einer Klasse zugewiesen werden. Das vor allem auch, weil Sprachschwierigkeiten bestehen, sagte sie. Normaler Schulbetrieb sei mit Einschränkungen möglich, man brauche mehr Personal. „Ich ganz Kärnten haben wir 55 bis 60 Zusatz-Sprachpädagogen eingesetzt, die mit diesen Kindern Kurse durchführen.“

Die Flüchtlingskinder würden aber nicht nur in der Schule speziellen Deutschunterricht bekommen, auch in den Unterkünften werden am Nachmittag für sie Deutschkurse organisiert. Somit seien die Integration und das Erlernen der Deutschen Sprache für die Flüchtlingskinder gewährleistet, sagte Hubmann.

Schulgipfel in Treffen

In Treffen am Ossiacher See, wo in Kürze rund 60 Flüchtlinge untergebracht sind, wird Bürgermeister Klaus Glanznig (SPÖ) einen Schulgipfel mit Vertretern von Kindergarten, Volksschulen und Neuer Mittelschule organisieren - mehr dazu in Diakonie Treffen: 25 weitere Asylplätze.

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