Buslinien aus Spargründen vor dem Aus

Der Sparkurs des Landes wird in vielen Bereichen langsam aber sicher spürbar: Betroffen ist davon auch der öffentliche Verkehr, einige Buslinien stehen vor dem Aus. Der Verkehrsverbund sprach mehrere Teilkündigungen gegenüber Gemeinden aus.

Rund eine Million Euro muss der zuständige Landesrat Rolf Holub (Grüne) im öffentlichen Verkehr einsparen. In Verhandlungen will er nach eigenen Angaben um jeden Bus kämpfen, gestrichen wird dennoch. Betroffen sind vor allem Verbindungen, die dem Tourismus zu Gute kommen, wie etwa eine Buslinie im Maltatal, aber auch Linienbusse in ländlichen Regionen, die vor allem Schüler transportieren. Zum Beispiel jene zwischen Kaning und Radenthein oder Pölling und St. Andrä.

Gemeinden sollen Busverkehr selbst organisieren

An ihre Stelle sollen Schulbusse treten, die von der Gemeinde organisiert und auch bezahlt werden. Der zuständige Landesbeamte Albert Kreiner sagte: „Wir haben die Kündigungen vorsorglich ausgesprochen, weil wir ja Vorsorge treffen müssen, damit die Schüler zu Schulbeginn mit anderen Verkehrsmitteln in die Schule kommen. Hier ist es ein Erfordernis, dass von Linien- in den Gelegenheitsverkehr gewechselt wird.“

Derzeit zahlen die Gemeinden die Linienbusse mit, das frei werdende Geld könnte dann für Schulbusse, die bei Bedarf fahren, verwendet werden. Dafür gebe es auch Geld vom Bund, argumentiert das Land. Jene Busse, die der Tourismus benötige, müssten von den Betrieben und Gemeinden künftig selbst bezahlt werden, so Kreiner: „Der touristische Verkehr zählt nicht zu den Kernaufgaben des öffentlichen Verkehrs, das ist Angelegenheit der Tourismusregionen, der Tourismusunternehmen und der betroffenen Gemeinden, die von diesem Verkehr profitieren".

Opposition: Ein Schlag gegen den ländlichen Raum

Bahnlinien seinen derzeit von diesen Sparplänen keine betroffen, hieß es, zumindest nicht im kommenden Jahr. Kritik kommt vom BZÖ und dem Team Kärnten Stronach. Sie sehen einen weiteren Schlag gegen den ländlichen Raum und fordern, zuerst die Förderung für den Bus von Klagenfurt nach Laibach zu streichen. Vom Land heißt es dazu, der Laibach-Bus habe eine finanzielle Starthilfe erhalten. Laut Vertrag muss der Bus bis 2017 fahren. Danach entscheide der private Betreiber, ob der Laibach-Bus weiter betrieben werde, oder nicht.

FPÖ: Sparen auf Kosten Benachteiligter

FPÖ-Landtagspräsident Josef Lobnig kritisierte am Freitag die Einsparungspläne. Wenn man Busverbindungen in ländlichen Regionen einstelle, spare man auf Kosten ohnehin schwer benachteiligter Menschen. Damit werde eine weitere Lebensader des ländlichen Raumes abgeschnitten. Der vorgesehen Kahlschlag verschlechtere die schwierigen Lebensumstände von einkommensschwachen Familien in Randlagen, so Lobnig.

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