Drogenhilfe: Kein Geld für Ersatzspritzen

Die österreichische Hepatitis-Hilfe befürchtet, dass das Land Kärnten das Geld für das Spritzentauschprogramm für Drogenabhängige aus Kostengründen gestrichen habe. Das Land sagt, es gebe nur Verzögerungen.

In der Drogenberatungsstelle VIVA in Klagenfurt blickt man mit Sorge in die Zukunft. Rund 700 drogenabhängige Menschen aus ganz Kärnten werden hier regelmäßig mit frischen Spritzen versorgt. Denn verschmutzte oder gebrauchte Spritzen erhöhen das Risiko einer Hepatitis-C-Infektion. Über 50.000 frische Spritzen werden pro Jahr verteilt und gebrauchte wieder zurückgenommen.

Seit Einführung des Spritzentauschprogramms ging die Zahl der Ansteckungen in Kärnten deutlich zurück, so Ernst Nagelschmied von der Drogenberatungsstelle: „An die 60 Prozent der Drogenkonsumenten hatten auch Hepatitis C, nach den Jahren des Programms sind wir ca. bei 30 Prozent.“

Hepatitis C

Heptatitis C ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis C Virus ausgelöst wird. Es gibt auch noch die Formen A und B, gegen die es aber Impfungen gibt. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit Blut und Blutprodukten. Die Leberzellen werden geschädigt, es kann in Folge auch zu Leberzirrhose oder Krebs kommen.

Land: Kreditklemme schuld

Bisher wurde der Spritzentausch von der Stadt Klagenfurt und dem Land finanziert. Nun lässt aber die Förderung des Landes in der Höhe von 10.000 Euro auf sich warten, sagte Nagelschmied. Man habe bisher keine Antwort oder Zusage erhalten. Da es schon Mitte August sei, werde es eng, so Nagelschmied. Im Gesundheitsreferat des Landes will noch niemand von einer Streichung der Förderung sprechen. Die Auszahlung hätte sich wegen der Kreditklemme des Landes verzögert.

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