Erste Flüchtlinge in Althofen eingetroffen

Die ersten 54 Asylwerber sind in der Nacht auf Montag in der Zeltstadt bei Althofen eingetroffen. Es sind großteils Familien mit Kleinkindern und auch ältere Menschen. Es gebe viel Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung, sagte Bürgermeister Alexander Benedikt (LFA).

Am Wochenende seien mehr Zelte als ursprünglich geplant errichtet worden, sagte Benedikt von der Liste für Alle (LFA): „Erst war von 35 Zelten für bis zu 280 Personen die Rede, geworden sind es aber 50 Zelte für bis zu 400 Personen.“

Flüchtlinge

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Unter den Flüchtlingen in Althofen sind viele Kinder

Auch Babys unter den Flüchtlingen

Es handelt sich bei den Flüchtlingen vor allem um Menschen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. Otmar Roschitz ist als Beamter des Innenministeriums für die Zeltstadt zuständig. Es sei natürlich schwierig im Freien, denn die Nächte seien schon kalt, so Roschitz. Immerhin seien auch Babys unter den Flüchtlingen, man organisiere bereits Decken und entsprechende Bekleidung.

Aufbau Zeltstadt Althofen

ORF/Peter Matha

Auf dem Areal rund um das Gut Krumfelden wurden Zelte für 400 Flüchtlinge aufgebaut

Das Areal rund um das Gut Krumfelden wird vom ehemaligen ÖVP-Nationalratsabgeordneten Klaus Auer zur Verfügung gestellt. Vorerst sollen in Althofen wie geplant 280 Flüchtlinge untergebracht werden. Sie könnten schon in den nächsten Tagen aus dem Erstaufnahmezentrum Traiskirchen in Niederösterreich in die erste Zeltstadt in Kärnten gebracht werden, das auf Privatgrund errichtet wurde.

Infrastruktur soll bald stehen

Derzeit ist eine Firma damit beschäftigt, rund um die Zeltstadt Sichtschutzwände aufzustellen - auch aus Sicherheitsgründen, denn gleich neben der Zeltstadt verläuft die Gurk. Die Gefahr, dass dort Kinder hineinstürzen, sei zu groß. Laut Roschitz wird derzeit die nötige Infrastruktur, von Strom bis zu Wasseranschlüssen, aufgebaut. Sobald alles stehe, könnten die weiteren Asylwerber kommen. Die Versorgung der Flüchtlinge übernahm vorerst das Rote Kreuz. Ab Mittwoch soll dann ein privates Cateringunternehmen aus dem Bezirk St. Veit die Versorgung übernehmen.

Viele wollen spenden und helfen

Bürgermeister Benedikt berichtete von Hilfsangeboten aus der Bevölkerung: „Es melden sich immer wieder Leute, die Deutschkurse geben wollen oder Sachspenden abzugeben haben, das koordinieren wir derzeit.“ Manche seien sogar bereit, mit den Asylfamilien etwas zu unternehmen. Für kommenden Montag sei eine Informationsveranstaltung geplant. Auch praktische Ärzte aus der Umgebung erklärten sich bereit, die Asylwerber zu untersuchen und medizinisch zu versorgen.

Benedikt forderte Flüchtlingsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) aber auch dazu auf, dafür zu sorgen, dass die anderen Gemeinden ebenfalls ihre Quoten erfüllen. Denn wenn noch mehr Flüchtlinge kämen, werde es schwierig für die Gemeinde Althofen.

Aufbau Zeltstadt Althofen

ORF/Peter Matha

Jede Woche 105 neue Plätze in Kärtnen

Dass die Zeltstädte in Krumpendorf und Krumfelden vorerst bestehen bleiben, ist für die Flüchtlingsbeauftragte des Landes, Barbara Payer, fix. Kärnten müsste jede Woche 105 neue Plätze für Asylwerber finden, um die Quote zu erfüllen. Davon sei man weit entfernt, sagte Payer. Die Objekte und Betreiber bräuchten meist einige Wochen, um die Quartiere eröffnen zu können, aber das sei in der Kürze der Zeit unmöglich, so Payer. Noch diese Woche werden in Velden/St. Egyden 50 Flüchtlinge untergebracht, auch in Krumpendorf finden weitere 30 Asylwerber Platz.

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