Schadholz: Borkenkäferplage droht

Die Hitzewelle bereitet den heimischen Forstwirten Kopfzerbrechen. Denn mit den hohen Temperaturen und der Trockenheit steigt die Gefahr einer Borkenkäferplage. Begünstigt wird die Situation durch die Unwetterschäden im vergangenen Monat.

In den Wäldern rund um Villach herrscht derzeit Hochbetrieb. Hier liegen an die 70.00 Festmeter Schadholz, verursacht vom Unwetter Anfang Juli. 85 Hektar Waldfläche wurden zerstört. Es dient der Käferpopulation als ideale Brutstätte.

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Förster: Windwürfe rasch aufarbeiten

Deshalb gelte es jetzt, die Windwürfe rasch aufzuarbeiten, sagte Martin Brandstätter, Bezirksförster in Villach. Erste Anzeichen dafür gäbe es bereits: „Nur zwei Tage nach dem Sturm, bei den ersten Begehungen, hat man eingebohrte Käfer gesehen. Jetzt ist es so, dass durch das hohe Aufkommen von Hölzern genug Brutmaterial da ist.“

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„Eingebohrter“ Käfer

In Herbst und Frühjahr droht massenhafter Befall

Auch das Wetter spielt bei der Ausbreitung der Käferpopulation eine wichtige Rolle: „Je wärmer, je trockener, desto größer ist die Gefahr – je schneller das Schadholz aufgearbeitet und vor allem abtransportiert wird, desto geringer wird die nachfolgende Problematik mit dem Borkenkäfer werden. Sollte brutfähiges Material übrig bleiben, besteht die Gefahr, dass im Herbst und vor allem im Frühjahr eine Käfer-Kalamität droht“, so Brandstätter.

Damit ist ein massenhafter Befall der Waldbestände gemeint. Für die Waldbauern ist es ein Wettlauf mit der Zeit. Entscheidend für eine rasche Aufarbeitung der Windwürfe ist auch der Holzpreis. Er kann die erhöhten Erntekosten, die durch die Aufarbeitung im schwierigen Gelände anfallen, nicht immer decken. Landesforstdirektor Gerolf Baumgartner.

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Holzpreis „gedämpft, aber akzeptabel“

Baumgartner: „Momentan ist der Preis zwar gedämpft, aber es ist ein Preis, der akzeptabel ist und wir hatten schon ganz andere Voraussetzungen, wo tatsächlich von heute auf morgen eine Talfahrt des Preises stattgefunden und die Aufarbeitungsmoral entsprechend gelitten hat.“

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Borkenkäfer in einem der typischen „Gänge“

Sind Bestände vom Käfer befallen, wird das Holz weniger wert. Mit rund 30 Prozent Wertverlust müssen Waldbesitzer rechnen.

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