Hitze: Gletscherskilauf in Gefahr
An die 1.600 Gäste zieht es täglich in Kärntens einziges Gletscherskigebiet. Die meisten nutzen das schöne Wetter zu einer Wanderung im Hochgebirge, aber rund 300 ziehen selbst bei hochsommerlichen Temperaturen ihre Schwünge im rasnat dahinschmelzenden Schnee.
Es sind vorwiegend Trainingsgruppen, sagte Adi Gugganig, Betriebsleiter der Mölltaler Gletscherbahnen. Speziell für die Sportler werden die Lifte in aller Früh eingeschaltet: „Wir fahren um 6.00 Uhr mit den Gruppen hinauf, denn in der Früh gibt es die besten Pistenverhältnisse. Um 11.00 Uhr brechen sie das Training dann ab.“
Hoffen auf niedrigere Temperaturen
Wie lange ein Skibetrieb noch möglich sein wird, hängt von den Temperaturen ab. Der extrem heiße Juli, die aktuelle Hitzewelle und auch die heftigen Sommergewitter lassen Eis und Schnee richtiggehend davon rinnen, so Gugganig: „Die Frühtemperaturen betragen bis zu 13 Grad, die Tageshöchstwerte betragen dann schon um die 20 Grad. Wir profitieren von der Beschneiung im Winter und haben eine Schneelage bis zwei Meter.“ Wenn die Temperaturen sinken, könne man den Betrieb aufrecht erhalten.
Gletscherrettung durch Beschneiung?
Zumindest in der nächsten Woche soll der Skibetrieb am Mölltaler Gletscher weiter laufen, auf eine längerfristige Prognose wollte sich der Betriebsleiter nicht festlegen. So wenig Schnee wie heuer gab es am Gletscher schon länger nicht, so Gugganig. Ohne Beschneiung musste man Anfang August den Betrieb einstellen. In den letzten Jahren habe man durchgehend Skibetrieb angeboten. Das wird angesichts der Temperaturprognosen für die nächsten zwei Wochen nur schwer möglich sein.
Dass das Wurtenkees trotz seiner südseitigen Lage noch immer eine beachtliche Größe hat, führt Gugganig auf die winterliche Beschneiung zurück. Das Kunststück, den Gletscherschwund aufzuhalten, gelingt aber auch mit Kunstschnee nur bedingt.