Prozess: Mann soll Gattin verprügelt haben

Weil er seine Gattin mehrmals geschlagen und verletzt haben soll, musste sich am Mittwoch ein 42-jähriger Mann in Klagenfurt wegen „fortgesetzter Gewaltausübung“ vor Gericht verantworten. Der Prozess wurde vertagt.

Der derzeit arbeitslose Angeklagte ist gebürtiger Afghane, hat aber seit sechs Jahren die österreichische Staatsbürgerschaft und lebt mit seiner Frau in Klagenfurt. Seine 27-jährige Frau, sie stammt ebenfalls aus Afghanistan, befindet sich derzeit mit der gemeinsamen zweijährigen Tochter in einem Frauenhaus.

Unter Tränen schilderte sie in recht gutem Deutsch Richter Manfred Herrnhofer das Erlebte. Vor drei Jahren habe ihr Mann damit begonnen, sie zu schlagen. Sie habe Verletzungen im Gesicht und am Rücken erlitten und war deswegen auch im Unfallkrankenhaus. Vor zwei Jahren zeigte die Frau ihren Mann das erste Mal an. Die Polizei sprach daraufhin ein Betretungsverbot aus. Danach versöhnte sich das Paar aber. Doch schon nach einigen Wochen habe er wieder damit begonnen, sie zu schlagen, erzählte die Frau. Anfang des Jahres verließ sie ihren Mann, auch aus Sorge um ihre Tochter.

Angeklagter bestreitet Vorwürfe

Der Ehemann bestreitet die Vorwürfe, er habe sie nie geschlagen, seine Frau würde lügen. Sie erhebe diese Vorwürfe, damit sie nach einer Scheidung in Österreich bleiben könne, sagte der Angeklagte. Richter Herrnhofer wollte vom Angeklagten wissen, warum seine Frau im Krankenhaus war. Das wisse er nicht, antwortete der Mann. Woher habe sie dann ihre Verletzungen, fragte der Richter. Die Antwort: Er habe nie Verletzungen an seiner Frau gesehen.

Der Mann erschien ohne Anwalt zum Prozess. Er beantragte, dass weitere Zeugen gehört werden. So sollen die behandelnden Ärzte seiner Frau befragt werden. Der Prozess wurde daraufhin vertagt. Es gilt die Unschuldsvermutung.