Asyl: Start für Erstaufnahmezentrum

In der Polizeikaserne Krumpendorf ist am Montag das Kärntner Erstaufnahmezentrum des Innenministeriums für Asylwerber offiziell in Betrieb gegangen. Im September soll dieses nach Ossiach siedeln, wo es heftige Proteste gibt.

30 Zelte stehen seit 3. Juli im Innenhof der Polizeikaserne in Krumpendorf. Ab Montag erfolgt die Erstaufnahme für alle Asylwerber, die über Kärnten nach Österreich kommen, in Krumpendorf. 200 Flüchtlinge sind in den 30 Zelten dort untergebracht, Platz gibt es für 240. In der vergangenen Woche wurden zusätzlich noch Container aufgestellt, in denen die Aufnahmeverfahren und die Erstuntersuchung der Flüchtlinge abgewickelt werden.

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ORF

Das Erstaufnahmezentrum im Innenhof der Polizeikaserne

Das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen verliert künftig diese Funktion, das muss nun jedes Bundesland selbst regeln. In Krumpendorf kommen die Zeltbewohner damit nicht mehr direkt aus Traiskirchen. Ab Montag erfolge die Erstaufnahme für alle Asylwerber, die über Kärnten nach Österreich kommen, direkt in Krumpendorf, sagt Othmar Roschitz, Leiter der Zeltstadt in Krumpendorf. Als erstes würden die Asylwerber von einem praktischen Arzt untersucht und ein Lungenröntgen durchgeführt.

Übergangslösung bis September

Von Krumpendorf werden die Flüchtlinge, sobald Betten frei werden, in permanente Unterkünfte überstellt. Laut der Kärntner Flüchtlingsbeauftragten Barbara Payer können derzeit pro Woche 40 bis 50 Asylwerber aus den Zelten in Asylwerberheime übersiedeln.

Das Erstaufnahmezentrum in Krumpendorf soll, so wird aus dem Innenministerium jedenfalls versichert, nur eine Zwischenlösung sein. Im September soll ja das heftig umstrittene Erstaufnahme-Zentrum in Ossiach in Betrieb gehen.

Bürgermeisterin: Bevölkerung hilfsbereit und offen

Die Erfahrungen mit der Zeltstadt seien bislang gut, sagt die Krumpendorfer Bürgermeisterin Hilde Gaggl (ÖVP). Die Bevölkerung sei großteils hilfsbereit und offen: „Wir versuchen die Asylwerber zu unterstützen – mit Deutschunterricht, Fahrrädern und Kleidung.“ Dass die Fluktuation in der Zeltstadt hoch sei, mache die Hilfe allerdings schwierig.

Durch das Verteilerquartier werde sich in der Wörthersee-Gemeinde wenig ändern, sagt die Bürgermeisterin. Sie rechnet damit, dass die Zeltstadt Ende September oder spätestens Anfang Oktober abgebaut wird. Ein Container-Dorf anstatt der Zeltstadt im Innenhof der Polizeikaserne schließt Gaggl aus: „Nein, das kann ich mir nicht vorstellen, der Platz ist zu klein.“ In Krumpendorf würden sicher weiter Flüchtlinge untergebracht, aber nicht mehr als Dauerlösung in der Kaserne. Auch Othmar Roschitz, der Leiter der Zeltstadt, rechnet mit einem fixen Ablaufdatum seiner Unterkunft in acht bis zehn Wochen.

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