Ehrenamtliche Deutschlehrer für Asylwerber

Immer mehr Kärntner bieten sich als Deutschlehrer für Asylwerber an. Im Zeltlager in Krumpendorf unterrichten derzeit 20 Freiwillige die Flüchtlinge. Begonnen wird der Unterricht häufig mit dem westlichen Alphabet.

Seit Anfang Juli beherbergt die Zeltstadt in Krumpendorf 200 Flüchtlinge. Ab Montag wird das Zeltlager provisorisch zum Verteilquartier, bis Ossiach bezugsfertig ist. In Ossiach sprach sich der Gemeinderat mittels Resolution gegen das vom Ministerium geplante Flüchtlingsquartier aus. In Krumpendorf ist die Lage entspannter, die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung gegenüber den Flüchtlingen nach wie vor groß. So werden zum Beispiel Kleidung und Fahrrädern gespendet.

Asyl Zeltstadt Kaserne Krumüendorf

ORF

Asylquartier im Innenhof der Polizeikaserne Krumpendorf

Immer mehr Kärntner bieten sich auch ehrenamtlich als Deutschlehrer an. Unterrichtet werden die Flüchtlinge in Krumpendorf derzeit von 20 Freiwilligen, darunter hauptsächlich Sozialarbeiter, Studenten, aktive und pensionierte Lehrer. „Die Flüchtlinge in Krumpendorf wollen geistig gefordert werden und die deutsche Sprache erlernen“, sagt Maureen Devine von der Firma ORS. Sie organisiert die Kurse, die vor allem darauf abzielen, den Menschen grundlegende Begriffe und Phrasen beizubringen, „Überlebensdeutsch“, wie sie sagt.

Start mit westlichem Alphabet

Manfred Pacher hielt bis jetzt drei Kurse. Bei seinen Schülern handelt es sich um 14 junge Männer aus Afghanistan, dem Jemen und Gambia. Der Sozialpädagoge hat Freunde, die aus dem Iran geflüchtet sind, und will jetzt selbst helfen. Meist müsse er im Unterricht mit dem westlichen Alphabet anfangen. Die Deutschlehrer verständigen sich mit den Flüchtlingen hauptsächlich auf Englisch. Die Kurse sind so eingeteilt, dass zumindest einer der Teilnehmer diese Sprache gut beherrscht und für die anderen übersetzen kann. Manchmal müsse man aber einfach erfinderisch sein, meint Pacher.

Wegen ihrer kurzen Verweildauer in Krumpendorf könne man den Flüchtlingen meist nur einen Einblick in die deutsche Sprache geben, sagt Organisatorin Maureen Devine. Durchschnittlich fünf Mal bekäme jeder Flüchtling die Möglichkeit, eine der eineinhalbstündigen Einheiten zu besuchen. Die Kurse finden in privaten Unterrichtsräumen in Krumpendorf statt, die während der Ferien leer stehen.

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