Eltern von Unfallopfer tot aufgefunden

In Klagenfurt ist am Mittwoch ein Ehepaar in seiner Wohnung erstochen aufgefunden worden. Bei den Opfern handelt es sich um die Eltern eines 19-jährigen Kärntners, der bei einem Verkehrsunfall in den frühen Morgenstunden ums Leben kam.

Die Leichen der 40 Jahre alten Frau und ihres 50 Jahre alten Ehemanns waren entdeckt worden, als die Polizei den Angehörigen die Nachricht vom Tod des Sohnes überbringen wollte. Als sie den Beamten nicht öffneten, brach die Feuerwehr die Türe zu der Wohnung auf, in der sie im Wohnzimmer die Leichen des Ehepaares fand.

Die Bluttat dürfte sich bereits in der Nacht auf Mittwoch ereignet haben. Die beiden Getöteten waren Österreicher, teilte Polizeisprecher Rainer Dionisio mit.

Doppelmord

ORF

Das Wohnhaus der Familie

Der 19 Jahre alte Mechaniker war Mittwochfrüh auf der Südautobahn (A2) in einem Baustellenbereich bei Techelsberg mit hoher Geschwindigkeit von hinten gegen einen Lkw geprallt. Das Auto des Klagenfurters sei nach dem Aufprall unter dem Lkw stecken geblieben, sagte Ralph Furlan von der Polizei.

Unfall vermutlich wegen überhöhter Geschwindigkeit

Da zunächst befürchtet wurde, dass der Wagen zu brennen beginnen könnte, wurden die umliegenden Feuerwehren verständigt. Im Baustellenbereich auf Höhe der Raststation Techelsberg gilt Tempo 80, der junge Mechaniker dürfte viel zu schnell unterwegs gewesen sein.

Zusammenhang mit Verkehrsunfall unklar

Über den genauen Zusammenhang zwischen dem Verbrechen an dem Ehepaar und dem tödlichen Verkehrsunfall des Sohnes herrschte bei der Polizei am Mittwoch noch Unklarheit. Darüber, ob der 19-Jährige tatverdächtig und möglicherweise auf der Flucht war, gab es zunächst nur Spekulationen. Ein Abschiedsbrief wurde bisher nicht gefunden. Auch über die familiären Hintergründe war am Mittwoch noch nichts bekannt.

Küchenmesser war vermutlich Tatwaffe

Als ersten Ermittlungsschritt habe die Spurensicherung die Arbeit am Tatort aufgenommen, sagte Dionisio. Ein Messer mit einer 30 Zentimeter langen Klinge konnte am Tatort sichergestellt werden, so der Polizeisprecher. Es dürfte sich dabei um die Tatwaffe handeln, denn die Leichen des Ehepaars wiesen mehrere Messerstiche auf. In der Wohnung gebe es auch viele Blutspuren.

Zweiter Sohn noch nicht vernehmungsfähig

„Alle drei Verstorbenen dürften zusammengelebt haben“, sagte Dionisio. Der 19-Jährige war nicht das einzige Kind des Ehepaars. Es gibt einen zweiten, 21-jährigen Sohn, der in Kärnten, aber allem Anschein nach nicht beim Rest der Familie lebt. Dionisio: „Er wurde verständigt und wird jetzt psychologisch betreut. Er ist noch nicht vernehmungsfähig.“ Die Obduktion der Leichen soll am Donnerstag erfolgen.