Bau von Reißeck II verzögert sich weiter

Neue Verzögerungen gibt es beim Bau des Kraftwerks Reißeck II im Mölltal. Der Verbund kann das Pumpspeicherkraftwerk, das die Kraftwerke Malta und Reißeck miteinander verbinden soll, nicht wie geplant noch in diesem Sommer in Betrieb nehmen. Grund dafür ist eine undichte Druckrohrleitung.

Der Verbund kann das Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II im Kärntner Mölltal nicht wie geplant schon in diesem Sommer in Betrieb nehmen. Grund dafür ist ein undichtes Druckrohr. Die Inbetriebsetzung werde für mehrere Monate verlängert, bestätigte Verbund-Sprecher Robert Zechner. Der Regelbetrieb sei nun erst für Frühjahr 2016 geplant.

Durch die jetzt durchgeführten zusätzlichen Abdichtungsarbeiten werde sich aus heutige Sicht auch die für den kommenden Winter geplante Aufweitung des alten Reißeck-Bahntunnels verzögern, so Zechner. Die Aufnahme des Bus-Pendelverkehrs für Touristen zwischen der Bergstation der Reißeck-Bahn am Schoberboden und dem Seenplateau könne erst nach Abschluss der Tunnelarbeiten erfolgen.

1.000 Liter Wasser pro Sekunde entweichen

Bei einer Druck- und Dichtheitsprüfung während der Inbetriebsetzung zeigte sich, dass aus der 2,7 Kilometer langen Druckrohrleitung zwischen dem Mühldorfer See in einer Höhe von 2.300 Meter und der Kraftwerkskaverne auf etwa 1.600 Meter in bestimmten Abschnitten Wasser entweicht. Die Menge - pro Sekunde waren es etwa 1.000 Liter Wasser - entspreche etwas mehr als 1 Prozent der Menge, die bei Vollbetrieb durch den Stollen fließen würde, so Zechner.

Im Regelbetrieb werden durch den Stollen mit einem Durchmesser von 6,2 Metern pro Sekunde 80 Kubikmeter Wasser zu den Turbinen geleitet. Im Pumpbetrieb wird das Wasser durch dasselbe System wieder zurück in den See gepumpt und dort gespeichert.

Wasserverluste bringen wirtschaftliche Nachteile

Die Abdichtungen seien erforderlich, um einen zusätzlichen Nachbesserungsbedarf im späteren, jahrzehntelangen Kraftwerksbetrieb ausschließen zu können. Die Wasserverluste stellten kein Sicherheitsrisiko dar, würden aber über einen langen Zeitraum deutliche Einbußen in der Wirtschaftlichkeit bedeuten, so der Sprecher. Die geplanten Kosten für das Kraftwerk steigen dadurch von 385 auf 400 Mio. Euro.

Das Kraftwerk Reißeck II verbindet die Kraftwerkssysteme Malta und Reißeck und wird sekundenschnell die Leistung von 430 Megawatt bereitstellen können. So viel erzeugen rund 200 Windkraftanlagen. Insgesamt verfügt der Kraftwerksverbund Malta-Reißeck eine Leistung von 1.400 Megawatt.

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