100 neue Flüchtlinge angekommen

Knapp 160 weitere Flüchtlinge werden über das Wochenende in das Zeltlager in der Polizeikaserne Krumpendorf einziehen, die ersten 100 sind bereits am Samstagabend angekommen. Hilfsgüter wie Kleidung oder Schuhe werden benötigt.

Am Samstag sind 100 Asylwerber aus Syrien und dem Irak angekommen, am Sonntag sollen 58 Menschen vor allem aus Afghanistan folgen. Insgesamt bieten die 30 aufgestellten Zelte 240 Personen Platz.

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Das Zeltlager in Krumpendorf. Die ersten 47 Flüchtlinge wurden Anfang Juli von Traiskirchen hierher verlegt, sie kommen ab Montag in neue Quartiere

Mehr Decken benötigt: Nächte im Zelt sind kühl

Auf die neuerliche Ankunft von Flüchtlingen sei man gut vorbereitet, sagt Otman Roschitz vom Innenministerium vorab. Er ist der Leiter des Notquartiers in Krumpendorf. Die Schweizer Firma ORS übernehme die komplette Rundumbetreuung der Asylwerber - von der Kleidungsausgabe über die soziale Betreuung, Arztbesuche, medizinische Versorgung bis hin zu Transportaufträgen.

Bis zum Eintreffen der Flüchtlinge mussten noch einige Adaptierungen durchgeführt werden. "Die Nächte sind kühl in den Zelten. Wir sind jetzt gefordert, zusätzlich Decken aus Graz heranzuschaffen, so dass wir jedes Bett ausreichend mit Decken versorgen können.“

Traiskirchen: Flüchtlinge schliefen auf der Straße

Die Menschen seien mental in keinem guten Zustand. Roschitz: "Sie müssen sich vorstellen, sie haben in Traiskirchen nicht einmal ein Bett gehabt. Das heißt, sie haben auf der Wiese oder auf der Straße geschlafen und sind dann in einem Bus nach Krumpendorf gebracht worden. Sie wissen überhaupt nicht, wie es weitergeht und deshalb ist es wichtig, dass wir uns Zeit nehmen und ihnen die wichtigsten Informationen über das weitere Prozedere geben. Was mit ihnen geschieht, ob und wie lange sie hierbleiben – das ist natürlich die brennendste Frage, die mit dem größtmöglichen Respekt gegenüber diesen Menschen abzuklären ist.“

„Willkommen“- Transparente flößen oft Angst ein

Die Krumpendorfer Bevölkerung habe bisher äußerst positiv auf die Asylwerber reagiert. „Natürlich gibt es auch negative Stimmen. Aber die Welle der Hilfsbereitschaft spüren wir hier auf dem Areal täglich.“

Dringend benötigt würden vor allem T-Shirts für männliche Personen, kurze Hosen und Schuhe. Hygieneartikel gebe es genug, aber auch Unterwäsche sei Mangelware. Roschitz: „Die Menschen meinen es oft gut und versuchen die Asylwerber mit Transparenten und Fahnen willkommen zu heißen. Das haben wir vorige Woche schon erlebt, sie fürchten sich alle und glauben, das sind Protestfahnen. Sie verstehen es eher so, dass sie nicht willkommen sind. Sie sind verängstigt, müssen erst einmal ankommen und brauchen Ruhe.“

Dass mehr Flüchtlinge nach Krumpendorf kommen werden, hatte Polizeisprecher Rainer Dionisio bereits bei der Einrichtung des Lagers angekündigt. Die Zuteilungen werden vom Innenministerium bestimmt, Kärnten wird kurzfristig informiert - mehr dazu in Zeltlager: Erste Flüchtlinge eingetroffen.

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Hilfsorganisationen kritisieren die Unterbringung in Zelten als unverantwortlich

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