Im Dienst geschlafen: Polizist frei gesprochen
Unter Applaus seiner im Gerichtssaal anwesenden Kollegen wurde der 53 Jahre alte Oberstleutnant am Montag von Richter Gernot Kugi freigesprochen. Der Mann soll während seiner Dienstzeit in der Wohnung seiner Tochter geschlafen haben und danach falsche Abrechnungen vorgelegt haben. In der Anklage ist von einem Schaden von 1.300 Euro die Rede. Dem hochrangigen Polizeibeamten des Stadtpolizeikommandos Klagenfurt wurde daher gewerbsmäßiger Betrug zur Last gelegt. Ins Rollen gebracht wurde der Fall durch zwei anonyme Anzeigen.
Sachverhalt rasch geklärt
Seit Ende September war der Beamte suspendiert. Sein Verteidiger sprach von einer diffusen Indizienkette und einer Kluft zwischen seinem Mandanten und dem Stadtpolizeikommandanten. Eigentlich war der Prozess für drei Tage anberaumt, doch bereits am Montag, dem zweiten Prozesstag, fiel der Freispruch. 38 Polizisten hätten gehört werden sollen, das hielt das Gericht dann für nicht mehr notwendig, weil der Sachverhalt recht rasch ausreichend geklärt werden konnte, sagte Ute Lambauer vom Landesgericht Klagenfurt. Das Urteil ist jedoch nicht rechtskräftig. Staatsanwältin Eva Pachernigg gab keine Erklärung ab.
Link:
- Betrugsprozess gegen Polizisten (kaernten.ORF.at; 2.7.2015)