Grüne: Beschäftigung für Flüchtlinge finden

Die Grünen haben am Montag ihre „Kampagne für Menschlichkeit“ für Asylwerber gestartet. In Kärnten will man vor allem eine sinnvolle Beschäftigung für die Flüchtlinge finden, auch für jene im Krumpendorfer Zeltlager.

„Liebe ist stärker als Angst“, „Heimat bist du großer Herzen“ oder „Wir machen nicht blau!“- solche Werbesprüche werden die Grünen in den kommenden Tagen österreichweit plakatieren, in Kärnten an mehr als hundert Standorten. „Als Zeichen für Menschlichkeit, für einen positiven Zugang zum Thema Asyl und als Abgrenzung zur FPÖ“, sagte am Montag die neue Kärntner Landessprecherin Marion Mitsche.

Die Kärntner Grünen wollen mit verschiedenen zusätzlichen Mitteln dazu beitragen, dass die vorhandene Hilfsbereitschaft der Bevölkerung verstärkt wird: „Wir haben erkennen müssen, dass das Asylthema ganz stark mit Angst besetzt ist. Es gibt aber auch eine Gegenbewegung von Unterstützungsbereitschaft und Herzlichkeit. Es braucht einen Anstoß, um ins Handeln zu kommen“, so Mitsche.

Beschäftigungssuche für Asylwerber

In den rund 40 Gemeinderäten, in denen die Grünen vertreten sind, werden sie im Rahmen der Kampagne zusätzlich Anträge an die Bürgermeister stellen. Diese sollten sich aktiv an das Land wenden, Unterstützung anbieten und vor allem in ihrer Gemeinde den Asylwerbern Beschäftigungen anbieten. Erlaubt sei ihnen etwa gemeinnützige Arbeit, für 36 Stunden im Monat und maximal 110 Euro Lohn. Außerdem soll mit einer Sommerkino-Tour von „Monsieur Claude und seine Töchter“ in allen Bezirkshauptstädten das Thema aufbereitet werden.

„Kontakt mit der Bevölkerung herzustellen“

Die Unterbringung der 47 Krumpendorfer Asylwerber in Zelten ist für Gemeinderat Matthias Köchl bei der momentanen Hitze „menschenunwürdig“. Es gäbe genug öffentliche Gebäude, die man aufsperren, und Wohnungen, die man mieten könnte.

Die große Aufgabe werde nun aber sein, die Krumpendorfer Flüchtlinge sinnvoll zu beschäftigen. Köchl: „Wir haben einige Ideen, wo sie sich einbringen können. Es geht aber auch darum, Kontakt mit der Bevölkerung herzustellen, um die Einzelnen aus der anonymen Masse herauszuheben." Köchl zeigte sich auch „stolz auf die Krumpendorfer Bevölkerung: Auf eine Kritik kommen 20 Hilfsangebote.“

Holub: Unfähige Flüchtlingspolitik

Grundsätzlich sehen die Grünen die aktuelle Flüchtlingspolitik sehr kritisch, auf EU-, Bundes- und auch auf Landesebene. Landesrat Rolf Holub: „Man hat das Problem nicht nur unterschätzt, man ist de facto unfähig, es zu lösen.“ Nach den jüngsten Wahlerfolgen der FPÖ seien SPÖ und ÖVP auch in Kärnten in Schockstarre verfallen, so Holub: „Wir sind die Einzigen, die sich nicht vor den Blauen fürchten.“

“Kaserne besser als ein Zelt“

Dass Rot, Schwarz und Blau vor kurzem in einer gemeinsamen Pressekonferenz massiv gegen die Öffnung der Kaserne Bleiburg für Flüchtlinge aufgetreten seien, habe für ihn ein seltsames Bild ergeben. Als Unterbringung für Asylwerber „ist mir eine Kaserne lieber als ein Zelt.“ Auch seien kleine Quartiere besser als Massenlager, wenn es ohnehin viele Angebote von Privaten gebe, dann müsse doch eine Lösung möglich sein, meinte Holub.

Die Grünen fordern, auch in seit längerem leerstehenden Wohnungen im ländlichen Bereich Flüchtlinge unterzubringen. Sobald acht neue Plätze für Asylwerber gefunden seien, sollte im Gegenzug ein Zelt in Krumpendorf abgebaut werden.

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