Moody’s senkte Kärnten-Rating

Die US-Ratingagentur Moody’s hat das Rating des Bundeslandes Kärnten neuerlich herabgestuft und den Ausblick auf negativ gesetzt. Das Rating wurde um zwei Stufen auf Ba2 gesenkt, also auf spekulativ.

Auch das Rating von Niederösterreich wurde herabgesaust - mehr in Niederösterreich verliert AAA-Rating. Niederösterreich verlor die Topbonität (AAA) und wird nunmehr mit Aa1 bewertet, teilte die Ratingagentur am Freitagabend mit. Beide Länder machten den Bund für das Downgrade verantwortlich.

Kärnten haftet noch für rund zehn Milliarden Euro

Damit hat Kärnten innerhalb weniger Monate 6 Stufen seiner Bonität verloren. Die Abstufung Kärntens sei im Zusammenhang mit der Abwicklung der Hypo-Abbaugesellschaft Heta und entsprechenden finanziellen Risiken erfolgt. Es gebe Faktoren, dass „ein signifikanter Teil“ der Hypo-Haftungen schlagend werden könnte, so die Ratingagentur. Das Bundesland Kärnten haftet noch für Anleihen der ehemaligen Hypo Alpe Adria Bank im Umfang von rund 10 Milliarden Euro.

Kritisch sieht Moody’s außerdem die juristischen Risiken um den Heta-Rückzahlungstopp und die weitere Abwicklung der Hypo-Abbaugesellschaft durch die Finanzmarktaufsicht (FMA).

Schaunig: Schritt nicht ganz nachvollziehbar

Das Downgrade sei „eine direkte Folge der Maßnahmen, die der Bund im Zusammenhang mit der HETA-Abwicklung gesetzt bzw. nicht gesetzt hat“, kritisierte Finanzlandesrätin Gaby Schaunig (SPÖ). Der Schritt der Ratingagentur sei wenig erfreulich und nicht völlig nachvollziehbar, da sich seit dem letzten Downgrading die Situation nicht essenziell geändert habe. „Die Klagsrisiken sind die gleichen, wie im Herbst. Die Rahmenbedingungen haben sich eigentlich verbessert, weil wir ja im Herbst noch keinen Rahmenvertrag mit dem Bund hatten“, sagte Schaumig in einem Gespräch mit dem ORF-Kärnten.

„Hervorzuheben ist, dass Moody’s weiterhin die solide Finanzgebarung sowie die moderate Schuldenentwicklung des Landes Kärnten positiv anmerkt“, sagte Schaunig und weiter: „Es ist also offensichtlich, dass Kärnten für die neuerliche Herabstufung nicht verantwortlich ist.“ Einzige praktische Auswirkung für Kärnten durch das gesenkte Rating sei die Änderung der Zinslage gegenüber der Bundesfinanzierungsagentur (BFA), weil die an das Rating Kärntens gebunden sei, so Schaunig. „Daher ersuchen wir den Bund, von einer mit dem Rating verbundenen Verschlechterung der Konditionen, zu denen sich Kärnten derzeit über die OeBFA finanziert, abzusehen.“

Links: