Schwitter überzeugte am Nachmittag
Monique Schwitter (CH/D) las auf Einladung von Hildegard E. Keller in Klagenfurt ihren Text „Esche“, in dem sich - nach und nach - die verstrickten Familienverhältnisse des Protagonisten auftun. Dies stieß bei den nach der Mittagspause sehr positiv gestimmten Juroren auf Wohlwollen - mehr dazu in Jurydiskussion Monique Schwitter.
ORF/Johannes Puch
Vergleich mit Salinger
Die deutsche Autorin Ronja von Rönne trug - als letzte Autorin am zweiten Lesetag - „Welt am Sonntag“ vor, mit dem die Jury wenig anfangen konnte. Darin versucht eine junge Frau der „Generation Produktiv“ den Schein der beschäftigten und erfolgreichen Geschäftsfrau zu wahren, unter anderem in dem sie eine erfundene „Geschäftsreise“ nach Karlsruhe unternimmt. Klaus Kastberger verglich sie mit D.J. Salinger - mehr dazu in Jurydiskussion Ronja von Rönne.
ORF/Johannes Puch
Uneinigkeit über „RTL-Reptil“ und „Manifest 47“
Vor allem über die stilistische Bewältigung von „RTL-Reptil“ herrschte Uneinigkeit am Vormittag. Der Text stammt von dem gebürtigen Klagenfurter und in Berlin lebenden Autor Peter Truschner - mehr dazu in Jurydiskussion Peter Truschner.
ORF/Johannes Puch
Nach Truschner ging die Wiener Autorin FALKNER mit ihrem Text „Krieger sein Bruder sein - Manifest 47“ an den Start. Sie schildert ein Morden von Scharfschützen, die in Kirschbäumen sitzen, und etwa jeden erschießen, der mit den Kirschkernen nicht weit genug spucken kann. Die Jury diskutierte darüber, ob es sich tatsächlich um ein Manifest handle oder nicht, wurde sich aber nicht einig - Jurydiskussion FALKNER.
ORF/Johannes Puch
Neuauflage von „Adam und Eva“ polarisierte
Der Text „Zum Paradies“ des Deutschen Tim Krohn, eine Art Neuerzählung der Geschichte von Adam und Eva, regte die Juroren zu eifrigen Diskussionen an - mehr dazu in Jurydiskussion Tim Krohn.
ORF/Johannes Puch
Am ersten Lesetag zeigte sich eine erste Favoritin, die Grazerin Valerie Fritsch. Anklang fand auch der Text der Schweizerin Nora Gomringer - mehr dazu in Erste Favoritinnen beim Wettlesen.
ORF/Johannes Puch
Das weitere Programm
Am dritten und letzten Lesetag in Klagenfurt gehen mit Anna Baar und Teresa Präauer zwei Österreicherinnen an den Start. Neben ihnen lesen Jürg Halter (CH) und Dana Grigorcea (CH/ROM).
Am Sonntag werden dann neben dem mit 25.000 Euro dotierten Ingeborg-Bachmann-Preis der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee folgende Auszeichnungen verliehen: der Kelag-Preis in der Höhe von 10.000 Euro, der mit 7.500 Euro dotierte 3sat-Preis und der BKS-Bank-Publikumspreis (7.000 Euro), über den auf der Internetseite www.3sat.de abgestimmt werden kann.
Ausführliche Berichte in Internet, Radio und TV
Der ORF Kärnten bietet im Internet unter bachmannpreis.orf.at eine umfassende Berichterstattung zum Bewerb: Liveübertragung, Videoporträts der Autoren, Lesungen und Diskussionen, Wettbewerbstexte zum Nachlesen, aktuelle Berichte und Zusammenfassungen. Alle Lesungen und Diskussionen sind nachträglich als Videos abrufbar. Die 39. Tage der deutschsprachigen Literatur werden - wie jedes Jahr - auch live in 3sat übertragen, auch „Radio Kärnten“ und „Kärnten heute“ berichten ausführlich.