RZ-Insolvenz: Gewerkschaft kritisiert Unternehmen

Scharfe Kritik übt die Gewerkschaft Bau Holz an den Vorgängen rund um die Insolvenz des RZ-Sägewerks in Wiesenau bei Bad Sankt Leonhard. Der Betrieb sei seinen Informationspflichten gegenüber den Mitarbeitern nicht nachgekommen, Versprechen seien nicht eingehalten worden.

Das RZ-Sägewerk in Wiesenau bei Bad Sankt Leonhard steht ja bereits seit März still - mehr dazu in RZ-Sägewerk drei Monate geschlossen. Am Dienstag hat das Unternehmen offiziell seine Insolvenz angemeldet - mehr dazu in Lavanttal: RZ Sägewerk pleite.

Mitarbeiter glaubten an Neustart im Juni

Die Gewerkschaft kritisierte in der Aussendung am Mittwoch, dass die Mitarbeiter vier Monate lang vertröstet worden seien. Das sei der maximale Zeitraum, den der Kollektivvertrag als mögliche Unterbrechungszeit vorsieht. Seitens der Geschäftsführung sei den Mitarbeitern eine Wiedereinstellung definitiv zugesagt worden, sagte der Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz, Alois Peer: „Die Mitarbeiter sind bis zum Schluss fest davon ausgegangen, ihre Arbeit im Juni wieder aufnehmen zu können.“ Man habe die Mitarbeiter vier Monate lang ohne wesentliche Informationen über die Weiterführung des Betriebes alleingelassen. Auch der Betriebsrat sei über die Pläne nicht informiert worden.

Peer: „Die Betroffenen hätten sich bereits vor vier Monaten auf die Suche eines neuen Arbeitsplatzes begeben können. So aber hat man ihnen vorgemacht, dass sie wiedereingestellt werden.“ Nächste Woche soll im Unternehmen eine Betriebsversammlung stattfinden, bei der die Gewerkschaft gemeinsam mit der Arbeiterkammer eine Insolvenzberatung für die 53 betroffenen Mitarbeiter anbieten will. „Jeder Mitarbeiter hat unterschiedliche Abfertigungsansprüche. Wie man die Insolvenzanträge stellt, was es nun zu beachten gilt und wie die Betroffenen weiter vorgehen sollen, das alles klären wir dann vor Ort“, sagte Peer.