Immer mehr Flüchtlinge an italienischer Grenze

Auch in Kärnten werden immer mehr Flüchtlinge aufgegriffen, viele kommen aus Italien und werden dorthin zurückgebracht. Aber auch nach Italien geht der Flüchtlingsstrom, diese Menschen kommen zurück nach Kärnten. Die Zusammenarbeit der Behörden funktioniere, heißt es.

Am Hauptbahnhof Villach nahm die Polizei am Wochenende in einem internationalen Reisezug zehn illegal eingereiste Menschen fest. Die sechs Männer und vier Frauen stammen alle aus Eritrea und hatten keine Reisedokumente. Sie befinden sich im Polizeianhaltezentrum in Villach und sollen nach Italien zurückgebracht werden.

„Versorgung kostet Zeit“

24 Männer aus Bangladesch und Pakistan wurden letzte Woche zusammengepfercht in einem Kleinbus auf der Autobahn bei Wernberg entdeckt, Ziel war Italien - mehr dazu in 24 Flüchtlinge in Kleintransporter gepfercht. Polizeisprecher Rainer Dionisio sagte, dass die Behörden in Italien und Kärnten verstärkt gefordert seien: „Man kann das ja nicht abhandeln wie einen Ladendiebstahl, das sind Menschen, die Hilfe brauchen. Man muss schauen, ob sie versorgt werden müssen, ob es einen Asylantrag in einem anderem Staat gibt. Man muss sie auch unterbringen, das kostet alles Zeit.“

Für Sonntag war geplant, die Männer und Frauen aus Eritrea zurück nach Italien abzuschieben. Die italienische Polizei hatte aber keine Zeit für die Übernahme, denn die Beamten waren mit einem Lieferwagen beschäftigt, der aus Kärnten nach Italien eingereist war. Im Lieferwagen waren 32 Flüchtlinge aus Afghanistan und Pakistan.

„Zusammenarbeit funktioniert gut“

Auf beiden Seiten der österreichisch italienischen Grenze zeigt sich, dass der Flüchtlingsstrom zunimmt, die Zusammenarbeit mit den italienischen Behörden funktioniert gut, sagte Dionisio. Die Versorgung der Flüchtlinge nehme eben Zeit in Anspruch. Es gebe die Sprachbarriere, man müsse Dolmetscher hinzuziehen, viele brauchen auch medizinische Versorgung. Italien betreut bereits 84.000 Flüchtlinge. Die Zahl jener Menschen, die von der Marine gerettet wurden, nahm vom vorigen Jahr auf heuer um zehn Prozent zu. Die Schweiz und Frankreich verschärften die Kontrollen ihrer Grenzen zu Italien bereits.

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