Giftiger Fisch stach Kleinkind

Im Sommer machen sich wieder tausende Kärntner Urlauber nach Italien auf, die meisten haben von einem „Petermännchen“ noch nie gehört. Dieser giftige Fisch stach im Juni im seichten Wasser bei Caorle ein Kleinkind aus Klagenfurt, es musste wiederbelebt werden.

Der zweijährige Sohn der Klagenfurterin war mit Badeschuhen und Schwimmreifen mit der ganzen Familie im seichten Wasser von Caorle. Plötzlich sei das Kind nach hinten gekippt und habe die Augen verdreht, so die Mutter. Der Onkel habe sich das Kind geschnappt und sei mit ihm zum Strand gelaufen. Zwei Anästhesisten aus Wien, die am Strand waren, reanimierten das Kind.

Zunächst Herzprobleme befürchtet

Zuerst dachte die Mutter an Herzprobleme, später aber entdeckte sie die Einstiche am Fuß: „Es sind drei Einstiche, man sieht sie genau. Jetzt wissen wir, dass es das Petermännchen war. Ich bin nur froh, dass er im Schwimmring war, sonst wäre er auch noch untergegangen.“

Wilhelm Kaulfersch, Leiter der Kinderabteilung am Klinikum Klagenfurt sind solche Vergiftungen bekannt, auch wenn es der erste Fall in Klagenfurt war. Die Giftstacheln verursachen nicht nur Schmerzen, sagt Kaulfersch. Es könne zu allergischen Reaktionen kommen, starken Schwellungen oder auch zu Übelkeit, Schwindel bis Bewusstlosigkeit kommen.

Eines der giftigsten Tiere Europas

Der Übeltäter besitzt einen Giftstachel und gehört zu den gefährlichsten europäischen Gifttieren. Das Petermännchen kommt von der Nordsee über den Atlantik bis zu Adria vor und gräbt sich zur Laichzeit in Ufernähe in den Sand ein. Der Stich ist extrem schmerzhaft und führt zu einer starken Histaminausschüttung. Tödlich ist die Vergiftung normalerweise nicht, es kann bei Kindern durch die starken Schmerzen aber zu einem Schock kommen. Dem kleinen Buben ging es kurz darauf wieder gut.

Behandlung von Stichen

Das Petermännchen gräbt sich zum Laichen im Sand ein. Man tritt auf dem Fisch im Sand oder kommt ihm zu nahe, er fühlt sich bedroht und sticht zu. Zunächst fühlt man heftige Schmerzen, es kann zu Rötungen, Schwellungen und Taubheitsgefühl kommen. Es kann auch zu allergischen Reaktionen kommen, allerdings eher selten. Ärzte raten, die Wunde zu reinigen, ggf. den Stachel zu entfernen und die Wunde zu desinfizieren; auf keinen Fall mit einer Binde versehen. Man sollte den Stich heiß behandeln, sei es mit einem Fön oder einem Wärmekissen. Auch die Glut einer Zigarette, nahe an die Stichstelle gehalten, kann helfen, das hitzeempfindliche Eiweiß des Giftes zu zerstören. Danach die Haut kühlen. Schwellungen und Schmerzen können aber mehrere Wochen anhalten.

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