Donauchemie: Land ergreift Maßnahmen

In den letzten Tagen sind aus der Giftmülldeponie der Donau-Chemie auffällig hohe Konzentrationen des gesundheitsgefährdenden Gases Hexachlorbutadien (HCBD) ausgetreten. Obwohl die Werte wieder sinken, hat das Land Sofortmaßnahmen veranlasst.

Die Sommerhitze machte zuletzt auch der Altlasten-Deponie K20 zu schaffen. In den letzten Tagen stiegen die Messwerte des gesundheitsgefährdenden Hexachlorbutadien rapide an, negativer Höhepunkt war der Dienstagabend. Umweltreferent Rolf Holub sagte, es sei Material von ganz unten in der Deponie nach oben geraten, dazu kam die Hitze - mehr dazu in Deponie: HCBD nun auch in der Luft.

Flächen werden abgedeckt - Werte sinken

Mittwochfrüh leiteten Experten des Landes und der Altlastendeponie Sofortmaßnahmen ein. Hartwig Kraiger von der Bauaufsicht der Altlastensanierung sagte dazu: „Wir haben begonnen, die bislang nicht abgedeckten Flächen abzudecken, hauptsächlich mit braunem und unbelasteten Erdmaterial. Wir decken auch das Material in den Boxen, das zum Abtransport bereit ist, mit Silo-Folie ab.“

Die Werte sanken am Mittwoch bereits um etwa 40 Prozent. Etwa drei Kilometer von der Deponie entfernt, flussabwärts, erzählte ein Jäger gegenüber dem ORF-Kärnten, er habe vergangene Woche unzählige tote Fische im Flussbett entdeckt. Einige habe er sogar mit seinem Handy fotografiert. Innerhalb kurzer Zeit waren es nach Angaben des Mannes etwa 15 Fische sowie hunderte ganz junge, neugeborene Tiere.

Lösung nur kurzfristig

Der Krisenkoordinator des Landes, Albert Kreiner, sagte dazu: „Die ersten Laboruntersuchungen haben ergeben, dass keine chemische Zusammenhänge mit dem Verenden der Fische gegeben sind. Das heißt, es müssen andere Ursachen dafür vorhanden sein.“ Das Land empfiehlt allerdings, keine Fische aus der Gurk, unterhalb der Donau-Chemie, zu verzehren. Die am Mittwoch begonnen Sofortmaßnahmen an der Altlastendeponie schützen die Umwelt nur kurzfristig. Eine endgültige und langfristige Lösung wird gesucht - in den nächsten Monaten soll eine Entscheidung fallen.

Ragger: Deponie sofort schließen

FPÖ-Obmann Christian Ragger fordert die sofortige Schließung der Deponie in Brückl: "Die Altlastendeponie K20 in Brückl ist umgehend abzutragen, zu verladen und außerhalb Kärntens zu bringen.“ Für die Kosten des Abtransportes müsse die Donau Chemie aufkommen.

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