HCB: Abbaustopp für Altlastendeponie

Das Land Kärnten hat die Abbauarbeiten bei der Altlastendeponie der Donau Chemie in Brückl am Mittwoch per sofortige Verfügung gestoppt. Grund dafür sind laut HCB-Krisenkoordinator Albert Kreiner deutlich erhöhte Werte von Hexachlorbutadien (HCBD), die dort in der Luft gemessen wurden.

Der wichtigste Unterschied zum HCB: Das HCBD ist wasserlöslich, während HCB nur durch Fett aufzulösen ist. Trotz der erhöhten HCBD-Werte besteht laut dem Experten Michael Kundi (Med-Uni Wien) keine akute Gesundheitsgefährdung für die umliegenden Bewohner. „Die gemessenen Werte sind hoch, jedoch nicht beängstigend, was die akute Toxizität anlangt. Mittel- und langfristig müssen auf der Deponie jedoch Maßnahmen gesetzt werden, mit denen die Exposition gesenkt werden kann“, so Kundi. „Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hat sofort reagiert und die Weisung zur sofortigen Einstellung sämtlicher Abbauarbeiten bis auf Weiteres erteilt“, so Kreiner.

Donau-Chemie-Deponie

Bei der geschlossenen Deponie handelt es sich nicht um eine Anlage der Wietersdorfer, sondern um die Altlastendeponie der Donau Chemie in Brückl. Wietersdorfer hat jedoch auch den verseuchten Kalk aus dieser Deponie bezogen.

Umwelttechniker im Einsatz

Laut Kreiner wurden bereits weitere Sofortmaßnahmen eingeleitet. „Unsere Umwelttechniker sind bereits in Brückl vor Ort, um der Ursache für die erhöhten Werte auf den Grund zu gehen. Außerdem wird der Bevölkerung im Umkreis von zwei Kilometern bis auf Weiteres vom Verzehr von selbst angebauten Lebensmitteln vorsorglich abgeraten.“ Die Feststellung der erhöhten Werte sei möglich geworden, da Ende Februar vom Land, konkret durch Umweltreferent Rolf Holub (Grüne), entsprechende Sicherheitsmaßnahmen und neue, permanente Messmethoden im Bereich der Donau Chemie veranlasst wurden. „Das zeigt, dass die Maßnahmen greifen“, so Kreiner am Mittwochnachmittag.

Auf der Deponie der Donau Chemie befanden sich zu Beginn der Sanierungsarbeiten rund 400.000 Tonnen Material. Neben den 250.000 Tonnen zum Teil mit HCB belastetem Blaukalk lagerten auf der Deponie rund 150.000 Tonnen anderes Material. Dieses hätte bis Mitte des Sommers geräumt werden sollen, die Räumung des Blaukalks wurde nach dem Bekanntwerden des HCB-Skandals im vergangenen November gestoppt.

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