Hypo-Strafprozess: Zeuge entlastet Angeklagte

Im Strafprozess in der Causa Heli kompanija am Landesgericht Klagenfurt ist am Mittwoch nur ein einziger Zeuge erschienen. Dieser entlastete die Angeklagten, denn er schloss aus, dass die Ex-Hypo-Vorstände Kulterer und Striedinger Einfluss auf den Kreditprozess genommen hatten.

Befragt wurde der damalige Geschäftsstellenleiter der Wiener Filiale der Hypo Bank Austria (HBA). Über diese Geschäftsstelle wurde der Kredit für die kroatische Heli kompanija im Jahr 2004 abgewickelt, für den sich die Ex-Hypo-Vorstände Wolfgang Kulterer und Günter Striedinger vor einem Schöffensenat wegen Untreue verantworten müssen.

Heli kompanija wollte mit Hypo-Geld einen Flugrettungsdienst aufziehen. Aus der Geschichte wurde nichts, und die Hypo bekam einen Betriebsmittelkredit in der Höhe von 1,1 Millionen Euro nicht mehr zurück.

Kulterer Striedinger Prozess Kroatien Heli Kompanija

APA/Gert Eggenberger

Die Angeklagten Wolfgang Kulterer und Günther Striedinger.

Ex-Armeeoffizier Zagorec Verbindungsmann

Warum der Vertrag über die Flugrettungskonzession zwischen der Heli kompanija und dem kroatischen Staat nicht zustande gekommen sei, konnte der Zeuge nicht sagen. „Dass er nicht zustande kam, ist offensichtlich, sonst würde wir nicht dasitzen“, meinte er. Der ehemalige Hypo-Mitarbeiter erinnerte sich, dass der damalige kroatische Armeeoffizier Vladimir Zagorec „so eine Art informierter Verbindungsmann“ zu der ausschreibenden Stelle in Kroatien gewesen sei.

Der Kroate sei über Striedinger zur Hypo gekommen und aufgrund der Höhe seiner Eigenmittel ein „VIP-Kunde“ gewesen. Ob dieser VIP wegen des Kredits für die Heli kompanija interveniert habe, wisse er nicht, erklärte er auf Nachfrage von Richterin Ute Lambauer. Auch an konkrete Gespräche mit dem ehemaligen General konnte er sich nicht mehr erinnern.

Auf eine weitere diesbezügliche Frage der Richterin erklärte der Zeuge, er habe nicht wahrgenommen, dass Striedinger bei diesem Kreditfall interveniert hätte. Darüber hinaus habe sich der Hypo-Vorstand generell gehütet, Vorgaben für das operative Geschäft zu machen, erklärte der ehemalige Hypo-Mitarbeiter. Er habe auch nie eine Weisung erhalten. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.

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