Tourismusexperte: Klotzen statt kleckern

Eine Gästeumfrage stellte dem Urlaubsland Kärnten jüngst ein schlechtes Zeugnis aus. Kärnten müsse dringend reagieren, sagt Tourismusexperte Manfred Kohl. Es sei nun nötig, die Mittel zu konzentrieren und damit wenige Leuchtturmprojekte zu realisieren.

Kärnten-Urlauber sind mit dem Angebot in Kärnten oft nicht zufrieden. Das ging aus einer Befragung von 2.000 Urlaubern hervor, die von der Kärnten Werbung kürzlich präsentiert wurde. Fazit daraus: Das Land habe „kein Marketing- sondern ein Produktproblem“ mit zu wenig wetterunabhängigen Angeboten – mehr dazu in Umfrage: Urlauber von Angebot enttäuscht.

Wenn Kärnten nicht auf die Warnung durch das negative Umfrageergebnis unter den Gästen reagiere, dann würden andere Bundesländer und Regionen an Kärnten vorbeiziehen, warnt der Kärntner Tourismusexperte Manfred Kohl. Dass die Gäste Kärnten nicht weiterempfehlen würden, sei ein besonders gefährlicher Indikator. Er empfiehlt, die Mittel zu konzentrieren und in wenige Leuchtturmprojekte zu investieren - die Errichtung weiterer Badehäuser und den Ausbau der Radwege.

Anbindung der Radwege an Nachbarländer

In den Radtourismus zu investieren sei eine absolute Notwendigkeit. „Wie lange will Kärnten da noch warten?“, sagt Kohl. Sinnvoll sei nicht nur ein erstklassiger Standard für den Radweg rund um den Wörthersee, sondern auch die Anbindung an die Radwege in Italien und Slowenien. Auch ein Park für Biker im Zentralraum fehle. Nötig sei auch ein Badehaus an jedem See, um das Seeambiente bei jedem Wetter verkaufen zu können. Bislang sei dies erst am Wörthersee und am Millstätter See realisiert.

Der Tourismusberater plädiert auch für eine Zusammenarbeit zwischen Industrie und Tourismus. Denn um Mitarbeiter der High Tech Unternehmen werde häufig mit der hohen Freizeitqualität Kärntens geworben. Dies sollte im Sinne Kärntens genutzt werden.