Streit: Sportplatz gegen Arztpraxis

In Glanegg herrscht seit Mittwochabend Aufregung. Der Gemeinderat beschloss, ein Viertel des Sportplatzes umzuwidmen, um dort eine neue Arztpraxis zu errichten. Ein behindertengerechter Umbau der alten Praxis wäre zu teuer. Schuldirektor und Eltern sind gegen die Umwidmung.

Auf dem Sportplatz hinter der Volksschule Glanegg finden Fußballturniere statt, im Winter gibt es dort einen Eislaufplatz. Den wird es in Zukunft aber nicht mehr geben, denn ein Teil des Sportplatzes soll in Bauland umgewidmet werden. Dort soll der Gemeindearzt seine Arztpraxis errichten. Der Gemeinderat entschied nach heftigen Diskussionen am Mittwochabend mehrheitlich, den Umwidmungsantrag einzubringen.

Umbau für Gemeinde zu teuer

Derzeit hat der Gemeindearzt seine Ordination im ersten Stock des Rüsthauses. Doch damit die Ordination behindertengerecht wird und den gesetzlichen Vorgaben entspricht, müsste das Rüsthaus umgebaut werden. Allein der Lift in den ersten Stock würde die Gemeinde, der das Rüsthaus gehört, mehr als 100.000 Euro kosten.

Bürgermeister Guntram Samitz (SPÖ) sagte: „Wir können als Gemeinde froh sein, dass der Arzt selbst die Initiative ergreifen will und das Grundstück kauft. Das heißt, dass er sich das Grundstück auch selbst aussuchen möchte, wo die Lage passt.“ 25 Prozent des Sportplatzes müssten für die Arztpraxis weichen. Alternativen gebe es keine, sagte der Bürgermeister. Außerdem sei ja noch Platz für die Kinder: „Da muss man halt Abstriche machen. Wenn Dreiviertel des Sportplatzes übrigbleiben, kann man damit leben.“

Schuldirektor schlägt Festhalle vor

Volksschuldirektor Volkmar Radl kann damit nur schwer leben. Außerdem gebe es eine Alternative, sagte er: „Es gibt eine alte Festhalle im Zentrum, die nicht mehr gebraucht wird.“ Hier könne man alle Erfordernisse erfüllen. Er appelliert an die Vernunft und sieht auch die Eltern hinter sich. Wenn man aus einem Sportplatz ein Eck herausschneide, verliere er die Funktion. Noch muss das Land den Umwidmungsantrag genehmigen.