7,5 Millionen Euro für Nachhilfe

Kärntner Eltern geben heuer 7,5 Millionen Euro für Nachhilfe für ihre Kinder aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Arbeiterkammer Kärnten in Auftrag gegebene IFES-Studie. Im Schnitt sind Familien mit Kosten von 742 Euro jährlich konfrontiert.

Ein Viertel der Kärntner Schülerinnen und Schüler braucht Nachhilfe, heißt es in der Studie. Bei 19 Prozent handelt es sich um bezahlte Nachhilfe. Weitere acht Prozent nehmen unbezahlte Nachhilfe in Anspruch.

Kosten in Kärnten leicht reduziert

Die Kosten haben sich in Kärnten entgegen dem Bundestrend um eine halbe Million Euro leicht reduziert. Das liege daran, dass die Anzahl der Eltern, die eine unbezahlte Nachhilfe beschäftigen, gestiegen ist. Österreichweit belaufen sich die Kosten für Nachhilfe auf 119 Millionen Euro - mehr dazu in Nachhilfedruck auf Eltern steigt weiter (österreich.ORF.at; 20.5.2015).

48 Prozent stark belastet

48 Prozent der befragten Eltern, die für externe Nachhilfe zahlen, gaben an, durch Nachhilfekosten sehr stark oder spürbar finanziell belastet zu sein. Mit diesem Ergebnis liegt Kärnten im bundesweiten Schnitt. Nach wie vor sind die Nachhilfekosten vor allem für sozial und finanziell schwächer gestellte Haushalte schwer oder nicht leistbar. Am meisten wird für Nachhilfe in der AHS-Oberstufe ausgegeben (876 Euro), dicht gefolgt von den Volksschulen (713 Euro).

Als Problemfächer gelten nach wie vor Mathematik und Fremdsprachen. Innerhalb der letzten drei Jahre ist in Kärnten der Bedarf an Nachhilfe in Mathematik deutlich angestiegen (+elf Prozent).

Jedes fünfte Kind bekommt Nachmittagsbetreuung

20 Prozent der Kärntner Haushalte haben für ihr Kind eine externe Nachmittagsbetreuung in Anspruch genommen. Dadurch ist – geben 47 Prozent der Eltern an – keine oder weniger Nachhilfe notwendig. Nichtsdestotrotz lernen Eltern in einem Drittel der Haushalte täglich mit ihrem Kind. Ein Fünftel der Befragten lernt zwei oder drei Mal in der Woche mit dem Kind.

AK-Präsident Günther Goach sagt in der Aussendung der Kärntner Arbeiterkammer, die Schule produziere nach wie vor einen Nachhilfemarkt, in den nur jene Eltern investieren können, die dafür auch das nötige Einkommen haben. Ziel der Schulreform müsdse sein, so Goach, „Nachhilfe einzudämmen und damit Chancengerechtigkeit herzustellen“. Goach fordert, dass die flächendeckende Ganztagsbetreuung ausgeweitet und der Ausbau von echten Ganztagesschulen weiter vorangetrieben werde.

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