Proteste gegen Schulschließungen

Der Plan, 20 Kleinschulen zu schließen und das neue Schulstandortgesetz umzusetzen, sorgt für Proteste. 6.000 Unterschriften wurden für die Erhaltung von Kleinschulen gesammelt und am Mittwoch Bildungsreferent Peter Kaiser (SPÖ) überreicht.

Angesichts sinkender Schülerzahlen sollen Schulen in Bildungszentren zusammengefasst und 20 Kleinschulen geschlossen werden. Dagegen protestierten am Mittwoch Eltern und Kinder vor der Landesregierung in Klagenfurt. Kärnten müsse noch mehr sparen, lautet eine der Auflagen des Bundes für den genehmigten 343 Millionen Euro Kredit.

Eltern gegen Schließungspläne

Bereits vorbereitete Reformen geraten unter noch stärkeren Umsetzungsdruck, darunter das Konzept für die Schulstandorte. Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) legte es am Mittwoch in der Regierungssitzung vor. Eltern der betroffenen Schulen wollen die Schließungspläne nicht einfach so hinnehmen.

„Stirbt die Schule, stirbt das Dorf“ steht auf den Transparenten, mit denen rund 100 Elternvertreter vor der Landesregierung aufmarschierten. Auch die 83-jährige Philomena Taferner aus dem Lavanttal war dabei: „Damit die Schule bei uns bleibt, sonst gibt es im Dorf nichts mehr.“ Ihre fünf Enkel besuchen die Kleinschule im Dorf Pölling. 17 Kinder werden hier unterrichtet, gemeinsam in einer Klasse in allen vier Schulstufen. Ab dem nächsten Schuljahr sollen sie mehrere Kilometer weit nach St. Andrä fahren.

Kaiser macht wenig Hoffnung

6.000 Protest-Unterschriften wurden gesammelt. Sprecher Franz Dorner sagte, das Konzept solle fallengelassen werden, denn man habe von den Gemeinden die Information, dass man sich nichts erspare durch die Transportkosten. Es sei ein Luxus, wenn Kinder in den Bergdörfern unterrichtet werden können. Diese Struktur brauche der ländliche Raum, so Dorner. Bei der Hypo gehe es um Milliarden und bei den Kindern gehe es um hunderttausend Euro für die nächsten Jahre, meinte der Elternsprecher.

LH Kaiser, dem die Unterschriften übergeben wurden, sagte, man habe einen Grundsatz in der Regierung der laute, je Gemeinde sei ein Schulstandort sicher zu stellen. Wo es aufgrund der Schülerzahlen geringe Bereiche gebe, könne man keine Strukturen aufrecht erhalten, sagte Kaiser. Das Land setzt künftig auf Bildungszentren, hier sollen Kindergarten, Pflichtschulen, Hort und Musikschulen unter ein Dach. Auch aus pädagogischen Gründen argumentierte Kaiser in Richtung Ganztagesschule.

Die Rechnung lautet auch: Weniger Klassen, weniger Lehrer. 450 Zusatzlehrer sind beim Land angestellt, die derzeit 16 Millionen Euro jährlich kosten.

Keine Zustimmung von FPÖ und TS

Die Landesräte von FPÖ und Team Kärnten Stronach stimmten dem Schulstandort-Konzept in der Regierung nicht zu. Die Schließung von Kleinschulen im ländlichen Raum sei der falsche Weg um Einsparungen vorzunehmen, so die FPÖ in einer Aussendung.

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