Ohrenkorrektur für Säuglinge ohne OP

20 Prozent der Säuglinge weisen eine Missbildung der Ohrmuschel auf. Im Eltern Kind Zentrum im Klinikum Klagenfurt ist es nun möglich, Babyohren gleich nach der Geburt in Form zu bringen und zwar ohne Operation.

Die häufigste Fehlbildung bei Neugeborgenen betrifft die Ohren. Oft ist es nur ein kleiner Schönheitsfehler, der den Eltern gar nicht auffällt und erst durch einen Facharzt entdeckt wird, sagte Wilhelm Kaulfersch, der Vorstand des Eltern Kind Zentrums im Klinikum Klagenfurt: „Es muss zuerst einmal jemandem auffallen, dass das Ohr eine Fehlbildung hat. Das kann eine Hebamme sein, das kann eine Kinderkrankenschwester sein, das kann der Kinderarzt sein, es kann auch der Hals-Nasen-Ohrenarzt sein, in letzter Folge ist das dann der plastische Chirurg. Das wichtige ist: es muss rasch auffallen.“

Silikonschale formt Ohrmuschel

Bei dem System handelt es sich um eine Silikonschale, die wie ein Ohrenschützer an das Ohr des Babys angepasst wird. Silikonstäbchen werden schließlich entlang des Ohrrandes angebracht und bringen die Ohrmuschel in die optimale Form, sagte die Ärztin Anja Binter.

Binter: „Der Knorpel des Ohres ist bis sechs Wochen nach der Geburt noch formbar. Das hängt mit den Hormonen der Mutter zusammen, die im Blutkreislauf zirkulieren. Das heißt, je früher man mit der Behandlung beginnt, desto besser ist das Ergebnis und desto früher kann die Behandlung auch beendet werden. Am beste wäre es, wenn man in der erste Woche mit der Behandlung beginnt, dann kann es sein, dass das Ohr schon nach zwei Wochen ausgeformt ist.“ Bei rechtzeitiger Behandlung ist es möglich, dem Kind eine spätere Operation zu ersparen.