Geldmangel: KostNix-Laden vor dem Aus

Dem Klagenfurter Kostnix-Laden droht nach nur wenigen Monaten das Aus, obwohl er großen Anklang findet. Wie andere auf das Gemeinwohl ausgerichtete Initiativen ist auch der Kostnix-Laden von Förderungen abhängig, die angesichts des Sparkurses des Landes ausbleiben.

Im KostnixLaden kann man seit Juli 2014 ganz ohne Geld einkaufen, aber auch Dinge vorbeibringen, die man selbst nicht mehr brauchen kann und die zu schade wären, um sie wegzuwerfen - mehr dazu in Gratis einkaufen im KostNix-Laden.

Dass gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten viele Menschen auf solche gemeinwohlorientierten Initiativen angewiesen sind, hätten die vergangenen Monate gezeigt, sagt Kawalirek: „Wir haben am Anfang gedacht, dass das in Kärnten nicht angenommen wird. Jetzt haben wir rund tausend Besucher im Monat. Wir haben mehr Sachen als wir hinausgeben. Jeder hat eigentlich viele Sachen zu Hause, die er nicht mehr braucht und die er dann zu uns bringen kann.“

Ohne Förderung droht Schließung

Dieses System ohne Geld funktioniert seit Monaten fast zu gut, denn der Kostnix-Laden platzt aus allen Nähten und muss deshalb umziehen. Einen neuen Standort in der 8. Mai Straße in Klagenfurt gibt es schon. Unklar ist jedoch die Finanzierung.

Es brauche auch Geld, um den Betrieb aufrecht zu erhalten, auch wenn es nur ein vergleichsweise kleiner Betrag ist, der hier über Sein oder Nicht-Sein entscheidet. Die 30 Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich. Insgesamt 7.000 Euro würden jedoch heuer für Miete, Strom und Betriebskosten benötigt. Ohne Förderung gibt es laut Kevin Kawalirek vom Betreiberverein IIIK nur eine Alternative: „Wir sperren zu, ganz einfach. Wir können das nicht privat erhalten. Unsere Existenzen gehen zu Grunde, wir haften eh schon privat.“

Immer mehr soziale Initiativen

Gerade was soziale Initiativen anbelangt habe sich in den vergangenen Monaten in Kärnten viel bewegt. Kawalirek: „Wir haben uns in Kärnten als erste getraut, soetwas zu machen. Seit dem gibt es drei KostNix-Läden, es gibt verschiedene Foodsharing-Points, die ähnlich aufgebaut sind. In Villach gibt es jetzt ein Repair-Cafe. In dieser Szene ist viel entstanden. Ich glaube, wir haben ein bisschen den Funken geliefert, dass sich die Leute das einfach zutrauen können.“

Umweltschonend vorhandene Ressourcen nutzen und sich gegenseitig unter die Arme greifen sind allesamt bemerkenswerte Ideen, die ganz ohne Geld aber letzten Endes eine schöne Utopie bleiben.

88.000 Kärntner an der Armutsgrenze

Zahlen belegen: 88.000 Kärntner gelten als armutsgefährdet. Dennoch beziehen in keinem anderen Bundesland so wenige Menschen Mindestsicherung wie in Kärnten. Das Kärntner Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung fordert verstärkte Information und eine höhere Mindestsicherung - mehr dazu in Armut: Höhere Mindestsicherung gefordert.