Spatenstich für Tunnelkette Granitztal

Mit dem Tunnelanstich hat am Freitag der Bau der Tunnelkette Granitztal begonnen. Der sechs Kilometer lange Eisenbahntunnel wird auf der Koralmstrecke das Lavanttal direkt mit dem Jauntal verbinden.

Auch Infrastrukturminister Alois Stöger und ÖBB Chef Christian Kern waren beim Festakt anwesend. Die ÖBB investieren heuer in Kärnten nach eigenen Angaben rund 219 Millionen Euro in den Neubau der Infrastrukturanlagen und sind damit einer der größten Investoren im Land. Bis 2019 fließen im Auftrag des Bundes rund 1,7 Milliarden Euro nach Kärnten um moderne Schieneninfrastrukturen zu errichten und bestehende weiter zu verbessern, heißt es in einer Aussendung des Landes.

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Der Moment des „Spartenstichs“ für die Tunnelkette Granitztal.

Südliche Bundesländer rücken näher an Wien heran

Mit dem Anschlag der Tunnelkette Granitztal erreichen die ÖBB einen weiteren wichtigen Meilenstein bei der Errichtung der Koralmbahn. „Mit dem Bau der Koralmbahn setzen wir unsere Infrastrukturoffensive und den Ausbau der europäischen Korridore weiter fort,“ sagte Infrastrukturminister Alois Stöger (SPÖ). „Damit verbinden wir nicht nur die Ostsee mit der Adria, sondern rücken auch unsere südlichen Bundesländer noch weiter ins Zentrum Europas und mit wesentlich kürzeren Fahrzeiten ein Stück näher an Wien heran.“

„Die 130 Kilometer lange Koralmbahn verbindet den Süden Österreichs mit den wichtigsten Adriahäfen und den europäischen Wirtschaftszentren“, sagte Vorstandsvorsitzender Christian Kern. „Mit dem Tunnelanschlag im Granitztal werden erneut Weichen in eine positive Zukunft gestellt,“ sagte der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser. Die Koralmbahn schaffe und sichere Arbeitsplätze und lasse auch auf neue Betriebsansiedlungen hoffen.

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Feier zum Anschlag der Tunnelkette Granitztal.

Zweiröhriges Tunnelsystem

Die Tunnelkette Granitztal besteht aus drei Bauabschnitten. Während im Granitztal selbst der Tunnelabschnitt in offener Bauweise hergestellt wird, müssen die Tunnel Deutsch-Grutschen und Langer Berg in geschlossener Bauweise errichtet werden. Der Granitzbach wird mit dem Tunnelbauwerk mittels einer speziellen Konstruktion überbrückt. Das Tunnelsystem wird zweiröhrig und mit Verbindungs-Querschlägen etwa alle 500 Meter ausgeführt.

Im Granitztal werden ein Lüftungsbauwerk und ein Rettungszugang eingerichtet. Die beiden Tunnelröhren werden nach Abschluss der Stahlbetonarbeiten wieder eingeschüttet und das Gelände modelliert. Die Nordportale befinden sich beim ehemaligen Basaltteich Kollnitz, einer aufgelassenen und letztlich zugeschütteten alten Steinbruchanlage. Im Süden erreichen die beiden Tunnelröhren zwischen Eis und St. Radegund wieder die Oberfläche, heißt es in der Aussendung des Landes.

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