Jubiläum: 15 Jahre Fahrgast Kärnten

Der Verein Fahrgast Kärnten feiert sein 15-jähriges Bestehen. Seit dem Jahr 2000 fungiert der Verein als Sprachrohr für die Nutzer von Bahn und Bus. Mit konsequenter Überzeugungsarbeit konnte viel für den öffentlichen Verkehr bewegt werden, noch sind aber Baustellen offen.

Fahrgast Kärnten ist heute ein wichtiger Ansprechpartner für Verkehrsunternehmen und auch für das Land. Begonnen hat der Verein seine Tätigkeit im Jahr 2000 mit einer Handvoll Personen, die sich für die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs interessiert haben. Markus Lampersberger über diese nicht immer ganz problemfreien Anfangszeiten: „Am Anfang war es schwierig, die Überzeugungsarbeit zu leisten, dass es nicht das Ziel von Fahrgast Kärnten ist, zu kritisieren, sondern, dass es darum geht aufzuzeigen, wo es vielleicht Unzulänglichkeiten gibt, aber auch zu zeigen, wenn etwas gut funktioniert.“

Positive und negative Entwicklungen

Es gebe einige positive Entwicklungen, sagte Lampersberger: Zum Beispiel die Einführung der S-Bahn mit dem Taktverkehr, lesbare Fahrpläne, barrierefreie Züge und Busse und neue Bahn-Haltestellen. Die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs in den letzten Jahren sei aber insgesamt eine eher zweischneidige Angelegenheit.

„Einerseits gibt es den Zentralraum, der von der S-Bahn erschlossen wird. Wenn sie da an den Bereich Friesach-St. Veit-Klagenfurt-Villach-Spittal denken oder auch die Strecken in Richtung Feldkirchen oder Rosenbach. Dann gibt es auch noch die sehr dichte Regionalzug-Verbindung in Richtung Bleiburg und Wolfsberg. Und auf der anderen Seite ist zu bedenken, dass in der Region, in der Fläche in den letzten Jahren doch einiges eingestellt wurde, was die Linienbusse betrifft“, sagte Lampersberger.

Anruf-Busse oder Sammeltaxis für ländlichen Raum

Gerade im ländlichen Raum sei die Einrichtung eines bedarfsorientierten, öffentlichen Verkehrssystems notwendig, sagte Lampersberger: „Natürlich ist es eine finanzielle Frage. Aber Fahrgast Kärnten ist der Ansicht, dass es darum geht, ein flexibles System zu haben, wie es das auch in anderen Bundesländern gibt. Da geht es nicht um ein starres Fahrplansystem sondern um bedarfsorientierte Systeme, wie Anruf-Busse oder Anruf-Sammeltaxis. In dem Sinn muss ein Konzept gefunden werden, wie wir mit dem ländlichen Raum umgehen.“

Im städtischen Bereich konnte Fahrgast Kärnten zuletzt Verbesserungen bei den Fahrplänen der Klagenfurter Stadtwerkebusse erreichen. Wünschenswert wären aber auch eigene Buspuren an den Einfahrtsstraßen in Klagenfurt und Villach. Lampersberger: „Das heißt, dass Busse bei Ampeln bevorrangt und Busspuren umgesetzt werden.“ Denn ein unpünktlicher Bus im Stau, so Lampersberger, sei eben kein Grund, um auf das eigene Auto zu verzichten.

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