Leere Kassen beim Alpenverein

Am Samstag findet der Landesverbandstag des Alpenvereins statt. Leere Kassen diktieren auch hier: Zahlungszusagen des Landes stehen aus. Der Vorsitzende legt sein Amt zurück weil er beim Land nicht „betteln“ will. Auch Schriftführer, Kassier und Geschäftsführer gehen.

Der Geschäftsführer ist der einzige, der seit einem Jahr angestellt war und ein Gehalt bezog, muss Ende April wegen Geldmangels gekündigt werden. Abgesehen von den personellen Rochaden fehlen dem Alpenverein 120.000 Euro. So hoch waren die Zahlungen des Landes.

Seit einem Jahr sei man in der Landesregierung immer wieder vorstellig geworden, sagte der Vorsitzende des Kärntner Alpenvereines, Joachim Gfreiner: „Dass ich in meiner Funktion Bettler bin bei der Landesregierung, wo wir für sie und den Tourismus Arbeiten erledigen, das ist demütigend und beschämend. Daher habe ich gesagt, unter diesen Voraussetzungen werde ich mich nicht mehr der Wahl stellen.“

„Leisten Gratisarbeit fürs Land“

Ohne Geld vom Land werde es nicht mehr möglich sein, die insgesamt 4300 Kilometer Wegenetz so wie bisher zu betreuen, warnt Gfreiner. Wo sich die Frequenz erhöhe und andere die Wege nützen, überlegen, ob man sie nicht aus der Tätigkeit entlasse, weil man auch die Haftung dafür trage, so Gfreiner. Nach dem Kärntner Tourismusgesetz müssten die Gemeinden und Tourismusverbände sämtliche Wanderwege, auch im alpinen Gelände, von sich aus erhalten: „Was wir tun ist gratis für das Land. Dass wir keine angemessenen Kostenbeiträge bekommen, das sind ja keine Förderungen, das bedeutet Handlungsbedarf.“

Alpen-Adria-Trail in Gefahr

So kann zum Beispiel der touristisch beworbene Alpen-Adria-Trail nicht mehr vom Alpenverein instandgehalten werden. Das verwundert den Vorstand der Kärnten Werbung, Christian Kresse, der Alpenverein sei nur am Rande in dieses Projekt integriert. Da ab Samstag viele ehrenamtliche Posten im Kärntner Alpenverein unbesetzt sind, muss die Neuwahl voraussichtlich verschoben werden, sagte Gfreiner. Bisher meldeten sich keine Kandidaten für die ehrenamtlichen Tätigkeiten.

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