Drogendealer zu 2,5 Jahren Haft verurteilt

Ein 26 Jahre alter Klagenfurter ist am Mittwoch am Landesgericht wegen Drogenhandels zu 2,5 Jahren Haft verurteilt worden. Zwei unterschiedliche Polizeiprotokolle einer Zeugeneinvernahme gaben in dem Prozess Rätsel auf. Der Verteidiger beantragte noch im Gerichtssaal Therapie statt Strafe.

Laut Anklage soll der 26-Jährige in großem Stil mit Drogen gehandelt haben, ihm drohten bis zu 15 Jahre Haft. Nicht zuletzt wegen zwei unterschiedlichen Polizeiprotokolle von der Einvernahme einer Belastungszeugin schenkte der Schöffensenat unter Vorsitz des Richters Norbert Jenny der Belastungszeugin keinen Glauben – mehr dazu in Drogenprozess: Polizeiprotokoll gibt Rätsel auf. Es könne nur eine Aussage der Zeugin der Anklage stimmen, tatsächlich existieren aber zwei Versionen davon, so der Richter am Mittwoch. Jemand, der zwei unterschiedliche Protokolle unterschreibe, verfolge offenbar persönliche Motive.

Strafausmaß deutlich reduziert

Verurteilt wurde der Angeklagte schließlich für jene Menge, die er selbst zugegeben hatte, also etwas weniger als sechs Kilogramm Cannabis. In der Anklage war noch von Handel mit 13 Kilogramm Cannabis und unbestimmten Mengen anderer Drogen die Rede gewesen. Bei 13 Kilogramm Cannabis wäre der Strafrahmen deutlich höher gelegen, nämlich bei 15 Jahren.

Hätte das Gericht die größere Menge als glaubwürdig erachtet, wäre die Strafe höher ausgefallen und ein Antrag auf Therapie statt Strafe wäre nicht möglich gewesen, so Verteidiger Philipp Tschernitz. So beantragte Tschernitz noch im Gerichtssaal Therapie für seinen Mandanten. Die Staatsanwaltschaft gab zu dem Urteil keine Erklärung ab, es ist daher noch nicht rechtskräftig.