Klassik im Lendhafen: „Keltische Wurzeln“
Irland, Schottland, England - denkt man an diese Länder, dann kommen den meisten Menschen wohl nicht nur Schafe in den Sinn. Musik spielt vor allem auf der „grünen Insel“ Irland eine große Rolle - ein Export, der auch bei uns einen hohen Stellenwert genießt. Freitagabend tauchen zwei Musikerinnen die Johanneskirche in Klagenfurt in mystisch-atmosphärische Klänge der grünen Insel, verzauberte Airs und auch Klänge der schottischen Highlands. Karin Leitner, Flöte, und Krassimira Ziegler an der Harfe, haben sich vor gut 15 Jahren gefunden und musizieren seither im „Einklang“. Karin Leitner: "Krassimira ist ursprünglich aus Bulgarien, hat aber in Wien studiert und ist schon 25 Jahre da. Wir haben uns auf der Universität kennengelernt und schon viel miteinander gespielt, im Bühnenorchester der Wiener Staatsoper, es hat einfach gut funktioniert – vor allem auf Tourneen. Denn wenn man nicht gut harmoniert, ist es schwerig.
Für die Flötistin Karin Leitner ergänzen sich die beiden Instrumente nahezu ideal. „Ich finde die Kombination ganz toll. Man hört es einfach nicht jeden Tag, natürlich hört man Flöte und Harfe im Orchester, aber wenn man beide Instrumente im Konzert hört, ist es noch einmal etwas anderes. Die beiden harmonieren zusammen, es hat so etwas verträumtes, atmosphärisches.“
Musikerin: Jahrelang in irische Musik „eingefühlt“
Das Programm „Keltische Wurzeln“ hat die Flötistin nach Österreich mitgebracht. Leitner: "Dadurch, dass ich zwei Jahre in Irland gelebt habe, aber auch in London und Schottland, habe ich auch viel von dieser Musik mitbekommen und gemeinsam mit irischen Musikern musiziert. Man muss auch hineinwachsen. Wir haben das ja nicht im Blut, sondern eben die österreichische Musik. Mozart – das können wir einfach. Aber man muss sich in die irische Musik erst hineinfühlen, das braucht eigentlich einige Jahre, bis man es dann auch so spielen kann. Auch wegen dieser kleinen Verzierungen, Schleifer und Halbtöne – das gibt es bei uns eigentlich nicht. Mir gefällt die Musik sehr gut. Es kommt auch weltweit total gut an. Deswegen habe ich ganz viele Stücke aus Irland, England und Schottland mitgebracht. Und ich freue mich sehr, dass ich sie hier in Klagenfurt spielen kann.“
Musik und Text erzählen „alte“ Geschichten
Die Musik ist teilweise traditionell, obwohl sie mit heimischer Volksmusik nicht zu vergleichen ist. Sie ist überliefert, heutzutage Großteils aber auch niedergeschrieben und im Internet zu finden. Es findet sich sehr oft auch ein Text dazu, wobei sich zeigt: diese Balladen haben auch sinnvolle Inhalte. Leitner: "Sie erzählen eine Geschichte, von Schlachten oder ähnlichen Dingen. Es ist immer eine große Geschichte dahinter, früher wurde die Musik ja auch dazu benützt, Informationen und Nachrichten weiterzugeben. Diese Lieder wurden im nächsten Schloss gesungen, die Bewohner haben dadurch die neuen Nachrichten bekommen.“
Information
Freitagabend ist es kein Schloss, in dem die traditionelle Musik erklingt, sondern die Johanneskirche in Klagenfurt. Das Konzert „Keltische Wurzeln“ mit Karin Leitner an der Flöte und Krassimira Ziegler in der Johanneskirche in Klagenfurt beginnt Freitag um 19.30 Uhr.+