Kleinschulen vor dem Aus

Seit Jahren wird über die Schließung der Kleinschulen Mieger und Radsberg diskutiert. Dass die Volksschulen wegen Kindermangels zu schließen seien, war bereits 2013 beschlossene Sache. Es geht dabei auch um 354.000 Euro Förderung vom Schulbaufonds.

Wenn es nach Bürgermeister Franz Felsberger (SPÖ) geht, werden die beiden Exposituren Radsberg und Mieger mit Beginn der Sommerferien geschlossen. Da die SPÖ die absolute Mehrheit im Gemeinderat hat, ist die Schließung in wenigen Wochen auch sehr wahrscheinlich. Fällt der Beschluss, müssen die Kinder im nächsten Schuljahr auf die Volksschulen Gurnitz und Ebenthal ausweichen.

Förderungen wegen Nicht-Schließung eingefroren

Es gab bereits einen einstimmigen Gemeindevorstandsbeschluss und einen Gemeinderatsbeschluss für eine Schließung der beiden Exposituren. Nach der Landtagswahl 2013 distanzierten sich die Gemeinde-Mandatare der damaligen FPK aber davon, so der SPÖ-Bürgermeister Franz Felsberger gegenüber dem ORF. Zugesagte Förderungen durch den Schulbaufonds in der Höhe von 354.000 Euro seien wegen der Beschlussänderung eingefroren worden, da diese an die Schließungen gebunden seien. Das Geld wurde aber bereits budgetiert und für die Renovierung der Volksschule Gurnitz eingeplant, so Felsberger. „Nichts anderes passiert morgen, als die Korrektur dieses Beschlusses – denn ich glaube, keine Gemeinde kann auf 354.000 Euro Förderung verzichten.“

Zweisprachiger Unterricht weiter gewährleistet

Viele Kinder würden am Radsberg zweisprachig aufwachsen. Die Schule in Gurnitz sei zweisprachig, was auch sehr forciert werde, so Felsberger. Nachdem die Schulsprengelgrenzen-Verordnung seinerzeit aufgehoben worden sei und es dadurch in einer Gemeinde nur noch einen Schulsprengel gebe, hätten die Schüler in Gurnitz die Möglichkeit, den zweisprachigen Unterricht zu besuchen.

Die Schülerzahlen in den beiden betroffenen Schulen sind rückläufig. Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Anzahl der Schüler in Mieger von 25 Kindern auf sieben Kinder reduziert. Mit Schulbeginn im Herbst würden in Radsberg statt 15 Kindern nur noch zwölf Kinder sein. „Noch ein Jahr, dann noch eines“ - das gehe nicht so weiter, meint Felsberger, man müsse endlich eine Entscheidung treffen.

Weitere Schließungen nicht ausgeschlossen

Nach der sehr wahrscheinlichen Beschlussfassung am Mittwoch wird der Antrag beim Land eingebracht. Felsberger geht davon aus, dass Schulreferent Peter Kaiser mit den Schließungen einverstanden sein wird. Dieser schloss am Dienstag auf Anfrage des ORF auch weitere Schulschließungen nicht aus. Derzeit werde ein Schulstandort-Entwicklungskonzept nach modernen Kriterien erstellt, wie demographische Entwicklungen, erwartete Kinderzahlen, Bereiche wie Kinderbetreuungseinrichtungen oder der Grundsatz ‚In jeder Gemeinde zumindest ein Schulstandort‘". Kaiser: „All das ist integrierter Bestandteil des Schulstandortgesetzes. Dieses verhandeln wir derzeit mit den einzelnen Gemeinden und was wir möchten ist, dass wir die höchstmögliche pädagogische Qualität erreichen, diese ist dann insbesondere gegeben, wenn eine bestimmte kritische Größe - die wiederum pädagogisch wichtig ist - erreicht wird.“ Welche Schulstandorte im einzelnen von Schließungen betroffen sein könnten, dazu gibt es noch keine Informationen.

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