HCB-Staub in Silos zwischengelagert

Das Wietersdorfer Zementwerk hat Filterstaub aus der Zementproduktion 2013 in Silos in St. Andrä/Lavanttal zwischengelagert. Dies ohne abfallrechtliche Bewilligung, so das Land Kärnten. Die Silos wurden behördlich verplombt, um die HCB-Belastung festzustellen.

Filterstaub sammelt sich bei der Produktion in jedem Zementwerk an, so auch bei Wietersdorfer im Görtschitztal. Für gewöhnlich wird dieser Filterstaub wieder in die Klinker-Produktion eingebracht. Der Staub einer Woche aus dem Jahr 2013 lagert aber in Silos auf dem ehemaligen Verbundgelände in St. Andrä. In dieser Woche sei der Filterstaub ausgeschieden worden, weil die neue Quecksilber-Reduktionsanlage getestet worden sei. Sie sei jetzt in Betrieb gegangen, erklärte Werksleiter Bernd Schaflechner.

Analyse kann Belastung 2013 zeigen

Damals war aber auch mit HCB-belasteter Blaukalk im Zementwerk verbrannt worden, sagte Kurt Hellig, der Leiter der Umweltkontrolle des Landes. Deshalb ließ er diese Silos mit dem Filterstaub jetzt sicher stellen: „Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, die geboten ist, weil der Filterstaub, der hier zwischengelagert wurde, aus dem Sommer 2013 stammt. In dieser Zeit wurde Blaukalk im erhöhten Ausmaß eingesetzt.“ Man müsse davon ausgehen, dass der Filterstaub neben Schwermetallen auch mit HCB belastet sei, so Hellig. Man habe über den Filterstaub Einblick über das Potenzial von HCB, das sich damals im Ofensystem befand bzw. freigesetzt worden sei. Er warte mit großem Interesse auf die Analyse, so Hellig.

„In Silos nur Asche erlaubt“

Die Silos in St. Andrä gehören dem Verbund, dieser verpachtete sie an die Wietersdorfer Zementwerke. Werksleiter Schaflechner versicherte, die abfallrechtliche Bewilligung für die Zwischenlagerung des Filterstaubs liege vor. Dem widerspricht der Leiter der Infrastrukturabteilung des Landes, Albert Kreiner. In den Silos dürfe zwar Asche gelagert werden, aber kein Filterstaub aus dem Zementwerk.

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