Hunde im Flughafenscanner

Eine neue EU-Richtlinie für Flughäfen sorgt für Aufregung unter Tierfreunden. Auch Hunde und Katzen bis fünf Kilo müssen jetzt vor dem Abflug noch genauer kontrolliert werden. Das bedeutet, dass die Tiere durch den Handgepäckscanner geschickt werden.

Es ist eine Vorsichtsmaßnahme, die auch von den Flughafenbetreibern nicht unkritisch gesehen wird. Seit 1. März müssen Tiere, die mit ins Flugzeug genommen werden, entweder mit einem Sprengstoff-Detektor kontrolliert werden oder durch das Röntgengerät. Ein Erlass des Innenministeriums sieht dieses Prozedere vor. Am Flughafen Klagenfurt werden deshalb alle Hunde und Katzen durch das Handgepäcksröntgen geschickt.

Hund Flughafen

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Besitzer sorgen sich um Tiere

Für Hundebesitzerin Marion Puschitz ist es eine neue Situation: „Ich verstehe es, dass man wegen der Sicherheit so viel als möglich ausschalten will. Weil ich viel reise, habe ich schon Sorge, dass die Strahlung gesundheitlich für den Hund bedenklich ist.“

Hund

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In puncto Strahlenbelastung heißt es vom Innenministerium, dass das Hunde- und Katzenröntgen am Flughafen keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere habe. Lebende Tiere als Sprengfallen zu benützen sei dagegen eine reale Gefahr, die durch das Röntgen ausgeschaltet werden könne.

Kritik an österreichischer Lösung

Flughafenbetriebsleiter Harald Stoutz erklärt, wie Sprengstoff im Röntgen erkannt wird: „Man kann die Zündereinheit als metallischen Gegenstand und auf Grund der orangen Farbe erkennen. Man kann auf Grund der Konturen im Hund erkennen, ob es eine Bombe sein könnte.“

Hund Flughafen Monitor

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Die österreichische Auslegungsvariante der EU-Richtlinie, eben das Röntgen, wird auch am Flughafen nicht unkritisch gesehen. Denn die Vorschriften für Passagiere würden langsam überhand nehmen. Flughafen-Direktor Max: „Ich kritisiere, dass es eine sehr österreichische Lösung ist und das gleiche in Laibach nicht stattfindet und daher das Verständnis der Passagiere nicht sehr groß ist.“ In Deutschland wird auf das Röntgen verzichtet. In Österreich wird nur für verreisende Hamster oder Meerschweinchen eine Ausnahme gemacht.

Tierärztin will Strahlenmessung

Die Tierärztin Evelin Pekarek erklärte dazu: „In erster Linie geht es um die Stressbelastung, der Hund muss in einen dunklen Tunnel und alleine im Käfig zu sitzen. Ich bin dafür, dass eine mögliche Strahlenbelastung einmal genau gemessen wird.“ Das ist laut Innenministerium schon passiert: Ein vom Flughafen Wien in Auftrag gegebenes Gutachten bescheinige der Methode Unbedenklichkeit. Dem ORF liegt diese Studie trotz Anfrage allerdings nicht vor.