Kreisky-Preis für Verleger Lojze Wieser

Der Verleger Lojze Wieser ist mit dem Bruno-Kreisky-Preis ausgezeichnet worden. Der Preis wird vom Karl-Renner-Institut verliehen. Es soll damit Literatur gefördert werden, die für soziale Gerechtigkeit, Toleranz und Freiheit der Kunst steht.

In einem Zeitalter, in dem meist größere Konzerne bestimmen, was publiziert wird, ist der Sonderpreis für kleinere Verlage mit besonderem Engagement gedacht. Heuer ging der mit 7.000 Euro dotierte Preis an Lojze Wieser und sein Bemühen, Grenzwälle innerhalb Europas durch kulturelle Vielfalt abzubauen. Der Wieser-Verlag machte sich unter anderem mit der vielsprachigen Reihe „Europa erlesen“ einen Namen, im Mittelpunkt der Verlagsarbeit stand immer die Vermittlung zwischen den Kulturen.

Lojze Wieser

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Verleger Lojze Wieser

Wieser beweise durch seine Tätigkeit, dass es auch in einem gemeinsamen Europa regionale Unterschiede geben könne, sagte Juryvorsitzender Hannes Swoboda. Nach 34 Jahren Verlagsarbeit wolle er weitere 34 Jahre Verleger sein und „den Finger auf die Wunde der derzeitigen gesellschaftlichen Entwicklung legen“, sagte Wieser in seiner Dankesrede. Schon vor 30 Jahren habe er in Gesprächen mit Bruno Kreisky gesagt, dass die Minderheiten und ihre Kultur das Salz jeder Gesellschaft seien.

Pevny: „Ein positiv verrückter Steher“

„Lojze Wieser ist ein Steher. Es gibt wenige Menschen, die verrückt im positiven Sinne sind. Ohne diese Eigenschaften kann man keinen Kleinverlag führen“, würdigte der Schriftsteller und Drehbuchautor Wilhelm Pevny in seiner Rede den Preisträger.

Lobesworte für Wieser gab es auch von Alfred Gusenbauer, Präsident des Karl-Renner-Institutes. Das konsumorientierte Westeuropa sei voll Ignoranz gegenüber der osteuropäischen Kultur: „Wieser versucht uns davor zu bewahren, dass wir den Entwicklungen in diesem Raum völlig ignorant gegenüberstehen.“

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