Güterbahnhof Kühnsdorf droht Schließung

Mit der Koralmbahn wird der Verladebahnhof Kühnsdorf seine Anbindung an das Bahnnetz verlieren. Protest dagegen kommt aus sechs betroffenen Gemeinden und dem Land. Eine neue Anbindung kostet 1,5 Millionen, darüber müsse verhandelt werden, sagen die ÖBB.

Schon vor 2,5 Jahren haben die ÖBB fünf unrentable Güterbahnhöfe in Kärnten geschlossen - mehr dazu in ÖBB schließt weitere Güterbahnhöfe. Der Bahnhof Kühnsdorf wurde damals ausdrücklich ausgenommen. Durch die neue Streckenführung für die Koralmbahn habe sich aber eine ganz neue Situation ergeben, sagt ÖBB-Sprecher Christoph Posch. Derzeit liegt der Verladebahnhof direkt an der Bahnstrecke, ab dem Jahr 2021 wird die Bahnstrecke 1,5 Kilometer südlich geführt. Damit gebe es keine Anbindung mehr zum Verladebahnhof.

Der Frachtenbahnhof Kühnsdorf müsste dann mit einer Schleife und einer Weiche wieder an das Bahnnetz angeschlossen werden. Die Kosten dafür würden bei rund 1,5 Millionen Euro liegen. Dazu müsse es nun Verhandlungen zwischen ÖBB, Gemeinden und Land geben. Der Verladebahnhof müsste dann von einer Betreibergesellschaft geführt werden, so Posch. Die ÖBB seien jedenfalls zu Gesprächen mit der Region und dem Land bereit.

Land und Gemeinden wollen Bahnhof retten

Die sechs Gemeinden Griffen, Bleiburg, Gallizien, Sittersdorf, Globasnitz und Diex haben in Resolutionen an den Landtag gegen die geplante Schließung protestiert. Der zuständige Ausschuss des Kärntner Landtages forderte in einer Resolution ebenfalls den Erhalt des Verladebahnhofs. Der Bahnhof sei wichtig für die dort ansässigen Betriebe, sagt Ausschussvorsitzender Franz Wieser (ÖVP). Auch für die Ansiedelung neuer Betriebe sei ein Frachtenbahnhof unverzichtbar.

Ohne Verladebahnhof müssten die Betriebe ihre Waren wieder mit dem Lastwagen transportieren, das wäre eine ökologische Belastung, so Wieser. Jährlich müssten immerhin 70.000 bis 80.000 Tonnen Ware transportiert werden.