HCB-Skandal: Erste Bluttests ausgewertet

Die ersten Bluttests aus dem Görtschitztal sind ausgewertet. Die Landessanitätsdirektion informiert die Betroffenen und vereinbart Termine, um Ergebnisse zu besprechen. Rund 20 Prozent der Betroffenen wird geraten, längere Zeit auf Fleisch und Milch zu verzichten.

Von den insgesamt 114 Blutproben ist bereits ein Großteil ausgewertet, noch sind die Ergebnisse aber nicht vollständig, sagte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) im Anschluss an die Regierungsklausur am Samstag. „Wir wollen die Betroffenen in Einzelgesprächen informieren, bevor wir mit Endresultaten an die Öffentlichkeit gehen“, betonte Prettner. Aus Sicht der Untersuchten gebe es aber keinen Grund zur Sorge.

Die eingelangten Proben seien in vier Gruppen unterteilt worden, sagte Krisenkoordinator Albert Kreiner. Bei einem Großteil der Betroffenen seien die Ergebnisse unter den Referenz- und Vergleichswerten gelegen, für diese Gruppe bestehe kein Handlungsbedarf.

Vier Fünftel der Proben ohne Bedenken

Bei etwa einem Fünftel der Betroffenen liegen die Werte in einem Bereich, in dem empfohlen wird, für längere Zeit auf Milch- und Fleischprodukte zu verzichten, da HCB über fetthaltige Lebensmittel leichter aufgenommen werden kann, sagte Kreiner. Die Befunde werden mit den Betroffenen in einem persönlichen Termin besprochen, die Gespräche sollen ab nächster Woche stattfinden.

Erst wenn diese abgeschlossen sind, will das Land mit allen Daten an die Öffentlichkeit gehen. In der Woche darauf soll dann die Medizinische Universität gemeinsam mit den Umweltorganisationen Global 2000 und Greenpeace eine Risikobewertung erstellen und ein Gesamtergebnis veröffentlichen.

Benger: 3,8 Millionen Mehrkosten auf Schiene

Zur HCB-Situation im Görtschitztal sagte der Agrarreferent Christian Benger (ÖVP), dass der HCB-Fonds zur Existenzsicherung der vielen Familienbetriebe beitragen müsse. „Für die 3,8 Millionen Euro Mehrkosten ist die Schiene gelegt“, sagte Benger. „So gefordert ist bis jetzt noch keine Landesregierung gewesen, aber wir haben die Ärmel ganz hoch gekrempelt“.

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